Airports Düsseldorf und Köln/Bonn Wann es an den großen Flughäfen am Wochenende voll wird

Düsseldorf · Mit dem letzten Schultag vor den Osterferien hat am Freitag die Reisewelle begonnen. Die Airports in Düsseldorf und Köln erwarten an diesem Wochenende Hunderttausende Fluggäste. Zu welchen Uhrzeiten es besonders voll werden wird und wie die aktuelle Lage ist.

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Foto: dpa/David Young

Während am Freitagmittag die Schulen in Nordrhein-Westfalen schließen und die Schüler in die Osterferien entlassen werden, wird es am Nachmittag am Düsseldorfer Flughafen zunehmend voller. Immer mehr Passagiere kommen zum Flughafen – viele von ihnen werden mit Autos gebracht. Auf den Zufahrten zum Flughafen staut sich der Verkehr deswegen aktuell. Einige stiegen vorher aus und laufen mit dem Gepäck die letzten Meter zum Terminal.

 Am Düsseldorfer Flughafen staut sich der Verkehr.

Am Düsseldorfer Flughafen staut sich der Verkehr.

Foto: Christian Schwerdtfeger

Einige Passagiere schlendern durch die Flughafenmall, andere sitzen in Cafés und Restaurants und warten auf ihre Flüge. Vor den Check-in-Schaltern haben sich die ersten kleinen Warteschlangen gebildet. „Wir fliegen nach Antalya“, sagt ein türkischer Familienvater, der vor einem Check-in-Schalter steht; seine beiden Söhne warten mit der Mutter auf einer Sitzbank hinter ihm. „Wir sind gerade gekommen. Unser Flug geht um 16.30 Uhr. Zwei Wochen entspannen – Sonne, all-inclusive und Kinderbetreuung. Alles easy“, sagt er.

Nordrhein-Westfalen ist am Freitag in die zweiwöchigen Osterferien gestartet. Am Düsseldorfer Flughafen werden in der Zeit knapp eine Million Reisende erwartet, in Köln/Bonn, dem zweitgrößten Airport des Landes, sind es noch einmal knapp eine halbe Million. Die meisten fliegen nach Spanien, in die Türkei und nach Italien. Nach Informationen unserer Redaktion aus Sicherheitskreisen wird am Samstag und Sonntag mit dem stärksten Reiseaufkommen an den Flughäfen gerechnet. Demnach wird es am Airport der Landeshauptstadt an beiden Tagen des Wochenendes ab fünf Uhr morgens richtig voll; in Köln/Bonn soll das am Samstag schon von null Uhr bis vier Uhr der Fall sein sowie wieder ab sieben Uhr morgens, und am Sonntag ab vier Uhr morgens.

An den Sicherheitskontrollen geht es vergleichsweise zügig voran – an allen drei Terminals (A, B, und C). Ob das neue System, bei dem man drei Tage vor Abflug einen Slot für die Kontrollstelle buchen kann, dafür verantwortlich ist, lässt sich an diesem Freitagnachmittag noch nicht sagen. „Der Dienstleister hat Mann und Maus zusammengekratzt, um die Personallücken irgendwie zu stopfen“, sagt Verdi-Sekretär Özay Tarim, der die Interessen der Luftsicherheitskontrolleure vertritt. „Dazu zählen Schüler der Akademie des Dienstleisters, die noch nicht mit der Ausbildung fertig sind, und Personal des Flughafens, das dafür extra Geld bekommt. Nur auf diese Weise ist es gelungen, dass es am Freitag ruhig geblieben ist“, betont er. Die Bundespolizei hat keinen Grund zum Einschreiten.

Auch am Kölner Flughafen geht es am Freitag relativ entspannt zu, obwohl zeitweise zwei neue CT-Scanner aus technischen Gründen ausgefallen sind. Diese beiden Geräte ersetzen vier Kontrollstrecken an den Personenkontrollstellen und sollen eigentlich für einen schnelleren Durchfluss sorgen; in Düsseldorf gibt es sie noch nicht. „Aber leider fallen die häufig aus, so dass sie unsere Arbeit eher noch erschweren“, sagt ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstleisters am Airport Köln/Bonn. „Ständig hakt die Software, und ein Techniker der Bundespolizei muss kommen. Das dauert pro Gerät im Durchschnitt immer eine Stunde“, berichtet er.

Der Düsseldorfer Flughafen sei nach dem Chaos im vergangenen Sommer gut vorbereitet auf den Osterbetrieb, hieß es von Seiten des Airports. Dafür hat der Flughafen nach eigenen Angaben eine Reihe von Maßnahmen getroffen. Neben der Buchung von Zeitfenstern für die Sicherheitskontrolle ist unter anderem die Steuerung der Passagierströme verbessert worden. „Dadurch werden Passagiermengen und -bewegungen genauer erfasst und eine bessere Personaleinsatzplanung ermöglicht“, so Flughafensprecher Süleyman Ucar.

Der Flughafen Düsseldorf habe sich redlich bemüht, Horrorszenen wie in der Vergangenheit nach dem absehbaren Ansturm nach Schulschluss bei den Passagierkontrollen kurzfristig zu verhindern, sagte die Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete Zanda Martens (SPD). Ob die kurzfristige Bildung von Task-Forces und intensive Gespräche mit privaten Dienstleistern positiv wirken, werde spätestens der Samstagmorgen zeigen. „Jetzt muss es aber auch nachhaltige Lösungen für die Personalprobleme bei Passagierkontrollen und Bodenabfertigung geben. Hier sind das Land NRW und der Flughafen gefragt“, sagte Martens.

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