Diakonie und Caritas gefordert Rheinische Kirche gibt 1,6 Millionen Euro für Flüchtlingshilfe

Düsseldorf · Die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) hat in diesem Jahr rund 1,6 Millionen Euro für ihre Flüchtlingsarbeit ausgegeben. Davon entfallen eine Million Euro auf die Landeskirche und etwa 600.000 Euro auf Kirchenkreise und -gemeinden, wie Präses Manfred Rekowski und Vizepräsident Johann Weusmann sagten. Sie forderten eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge; deren Integration sei so am besten zu fördern.

Flüchtlingsdramen im Mittelmeer
Infos

Flüchtlingsdramen im Mittelmeer

Infos
Foto: ap, ALT

Die beiden höchsten Repräsentanten der rheinischen Kirche betonten, dass die Flüchtlingsfrage die Gesellschaft noch lange beschäftigen werde. Vor Ort sei die ökumenische Zusammenarbeit sehr wichtig. Vor allem seien Diakonie und Caritas gefordert. Offen sei man aber auch für eine große ökumenische Initiative zugunsten der Flüchtlinge.

Inzwischen hat das Landeskirchenamt in Düsseldorf 590.000 Euro für 59 Hilfsprojekte für Flüchtlinge vor Ort bewilligt, wie es hieß. Weitere Anträge seien in Arbeit. Vor allem werde die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit der sich auf vier Bundesländer erstreckenden Landeskirche gefördert.

So verteilen sich Flüchtlinge auf Europa
Infos

So verteilen sich Flüchtlinge auf Europa

Infos
Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)

Rekowski und Weusmann forderten die Politik auf, endlich anzuerkennen, "dass Dublin gescheitert ist", also die Rückführung von Flüchtlingen in die Erstaufnahmeländer. Dies sind in der Regel Italien und Griechenland. Beide Länder seien mit der großen Zahl von Flüchtlingen überfordert. Die Asylsuchenden müssten zudem gerechter auf alle 28 EU-Staaten verteilt werden. So könne auch der bisherige "Verschiebebahnhof" zwischen Erstaufnahme- und Aufenthaltsland beseitigt werden, der vor allem den Flüchtlingen schade.

Ferner sprachen sich beide EKiR-Vertreter für die Schaffung "humanitärer Korridore" aus, die es den verfolgten Menschen aus Eritrea, Somalia, Nigeria sowie dem Nahen und Mittleren Osten ermöglichen, legal nach Europa einzureisen. Auch müsse sich die EU mehr bemühen, in besonders von Not betroffenen Ländern Maßnahmen zu ergreifen, um die Menschen dort zum Bleiben zu bewegen. Weusmann kündigte an, dass man sich über die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bemühen werde, den politischen Forderungen mehr Nachdruck in Berlin und Brüssel zu verleihen.

(KNA)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort