Zumeist Prävention 78.000 Polizei-Einsätze in 2015 an NRW-Flüchtlingsheimen
Düsseldorf · Die Polizei ist in NRW im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit Flüchtlingsunterkünften des Landes zu 78.000 Einsätzen ausgerückt. Meist habe es sich um Präventionseinsätze gehandelt.
Das berichtet die Tageszeitung "Welt" unter Bezug auf das Innenministerium. In jedem zehnten Fall habe es sich um Straftaten, Hilfeersuchen, Brandmeldungen oder politisch motivierte Straftaten gehandelt, sagte demnach ein Ministeriumssprecher.
Bei den übrigen Einsätzen habe die Polizei Präsenz vor Ort gezeigt oder Aufklärung betrieben. Einem Bericht des Landesamtes für Polizeiliche Dienste zufolge wurden im Dezember 576 Strafverfahren eingeleitet - die Hälfte zu Diebstählen und Körperverletzungen, meist unter Flüchtlingen verübt.
Die zehn Prozent der Einsätze, bei denen es sich nicht um Präsenz vor Ort, präventive Aufklärung und Information von Bürgern handelte, umfassten demnach "insgesamt 7759 außenveranlasste Einsätze", bei denen die Polizei "aufgrund eines konkreten Anlasses" vor Ort war, wie zum Beispiel Hilfeersuchen, Straftaten, Brandmeldungen oder politisch motivierte Straftaten. Das erklärte die Bezirksregierung Arnsberg der "Welt". Der weitaus größte Anteil der polizeilichen Einsätze hatte "daher präventiven Charakter, um die Präsenz und Ansprechbereitschaft der Polizei deutlich zu machen".
Es wird darauf hingewiesen, dass es bei den statistischen Auswertungen zu beachten, dass die Polizeibehörden in Großstädten und Kreisen zum Teil über andere Daten verfügen, weil sie auch die kommunalen Dauerunterkünfte mitberücksichtigen. Die Polizei im Kreis Viersen zum Beispiel verzeichnete laut Angaben der "Welt" 2015 an den Unterkünften insgesamt 19.602 Einsätze.
"Dabei handelte es sich um 19.143 eigenveranlasste Einsätze, die zum Schutze der Unterkünfte und der Anwohner gefahren werden, sowie um Präsenz zu zeigen, vor Ort ansprechbar zu sein und den Menschen ein Gefühl der Sicherheit zu geben", erklärte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. Bei den restlichen 459 Einsätzen ging es um "außenveranlasste" Einsätze wegen Streitigkeiten, Ruhestörungen, Körperverletzungen, Sachbeschädigungen oder Ermittlungen.