Stärkstes Beben seit sechs Jahren Erdbeben erschüttert Teile der Eifel

Kobern-Gondorf · In der Eifel bebte am Montagmorgen die Erde. Es handelt sich um das stärkste Beben seit Jahren in der Region. Häuser wackelten und Gläser klirrten.

Erdbeben: So gefährdet ist die Region
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Foto: Shutterstock/Andrey VP

Mit einer Stärke von 2,8 wackelten rund um das Epizentrum im Rheinland-Pfälzischen Kobern-Gondorf Möbel und Gläser. Laut den Experten vom Landesamt für Geologie und Bergbau handelt es sich um das stärkste Beben seit 2012.

"In der Eifel tut sich etwas", sagt Professor Georg Wieber am Montag dem Bonner Generalanzeiger. Eine Stärke von 2,8 sei schon einiges, jedoch auch nicht dramatisch. "Wir haben die Region in ständiger Beobachtung und werten die Daten jetzt ausführlich aus", so Wieber. Ab einer Stärke von 2 seien Beben spürbar.

Auf der Seite Erdbebennews.de können Nutzer Zeugenmeldungen veröffentlichen. So berichtet ein Anwohner aus Kobern-Gondorf, dass gegen 5.14 Uhr am frühen Morgen Betten geschwankt haben und Fenster vibrierten. In der Ortschaft Bendorf-Sayn meldet ein Anwohner, dass das ganze Haus für ein paar Sekunden gewackelt habe.

Selbst bis Koblenz sollen die Erschütterungen zu spüren gewesen sein. Ein Nutzer berichtet, er sei von einem kräftigen „Schlag“ aufgewacht. „Als wenn ein Schrank umgekippt wäre.“ Wenige Sekunden später sei alles vorbei gewesen. Schäden habe es keine gegeben.

In der Eifel kommt es immer wieder zu kleineren Erdbeben. Die sind in der Regel jedoch kaum zu spüren. Einer der Gründe dafür ist ein Vulkan am Laacher See. In der rheinland-pfälzischen Ferienregion nur etwa 40 Kilometer von Nordrhein-Westfalen entfernt brodelt tief unter den Wassermassen ein Vulkan. Das haben Wissenschaftler jetzt erstmals belegt. In einer Studie stellten sie seit 2013 acht Serien von niederfrequenten Erdbeben in 10 bis 45 Kilometern Tiefe fest. „Der Eifel-Vulkanismus ist nicht erloschen, er ist langzeitschlafend.“ Die Bewegungen der Fluide in der Tiefe könne man als Anzeichen werten, dass sich Magmakammern in der Erdkruste langsam füllten. Die Erdbebenserien bedeuteten aber nicht, dass ein Vulkanausbruch aktuell bevorstehe, sagt Torsten Dahm vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam.

Mit Material von dpa.

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