Betrugsprozess Falsche Polizisten erbeuten fast zwei Millionen Euro

Düsseldorf · (wuk) Beute von fast 1,7 Millionen Euro soll ein 32-Jähriger aus Erkrath mit einem dreisten Trick bei leichtgläubigen Senioren erzielt haben. Innerhalb von neun Monaten hat er als Mitglied einer international agierenden Bande angeblich mindestens zehn Rentner als falscher Polizist um deren gesamte Ersparnisse und Wertsachen gebracht.

Über diese Anklage wegen Bandenbetruges verhandelt das Landgericht ab dem morgigen Dienstag. Bundesweit soll der Angeklagte betagte Opfer angerufen und sie so geschickt in Panik versetzt haben, dass sie ihr ganzes Hab und Gut in Beuteln verpackt freiwillig vor ihre Haustür stellten.

Die Opfer wurden in den Glauben versetzt, Einbrecherbanden hätten sie und ihre Wertsachen fest im Visier. Telefonisch wurde jedem der Rentner durch Anrufe eines falschen Polizisten vorgelogen, die Behörden hätten Einbrecher nahe ihrer Wohnung geschnappt – und bei diesen sei auch ein Zettel mit ihrem Namen und der Anschrift gefunden worden. Besonders schlimm erwischte es ein 85-jähriges Opfer aus Miltenberg am Main: Nach dem vorgetäuschten Polizei-Warnruf packte das Opfer unter anderem 620.000 Euro in bar und 700 weitere Goldmünzen zusammen, um diesen Schatz dann in zwei Leinenbeuteln zur Abholung vor die Haustür zu stellen.

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