Wermelskirchen Fäkalien im Bach nur optisch unbefriedigend

Wermelskirchen · Die Bezirksregierung Köln als Obere Wasser- und damit Genehmigungsbehörde für das unterirdische Regenüberlaufbecken am Eifgen-Wanderparkplatz sieht keine Probleme, dass diese Anlage weiter betrieben wird. Sie attestierte gestern der Stadt Wermelskirchen den guten baulichen Zustand und den "genehmigungskonformen Betrieb". Das teilte der zuständige Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa nach einem Ortstermin auf Anfrage mit.

Zulauf am Eifgenbach wird überprüft
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Anlass des Termins mit einem Vertreter der Bezirksregierung war der 2012 eingereichte Antrag der Stadt auf eine Verlängerungsgenehmigung dieses Regenüberlaufbeckens. Die erste Genehmigung aus 1992 lief aus. Thematisiert wurde gestern Morgen auch die in jüngster Zeit aufgetretene Fäkalien-Einleitung. Das war Bürger optisch aufgefallen: Im Gitter des Einlaufes in den Eifgenbach hatten sich nach starken Regenfällen Toilettenpapier und Hygieneartikel festgesetzt. Die Mischung aus Regenwasser und Fäkalwasser in den Eifgenbach sei aber erlaubt, so Prusa. Dies sei auch nicht gesundheitsgefährdend.

Schmutz- und Oberflächenwasser von rund 1500 Einwohnern nördlich des Eifgen-Wanderparkplatzes werden durch den Kanal entsorgt; nach starken Regenfällen dient das 1033 Kubikmeter fassende Regenüberlaufbecken als Puffer. Eine schwimmende Tauchwand soll Schwimm- und Feststoffe eigentlich abhalten, in den Eifgenbach zu fließen: Sie sollen sich so absetzen können. Doch die 1992 errechneten Regenmengen gelten heute nicht mehr; es kommt zu Verwirbelungen, so dass Feststoffe aufgetrieben werden und bei viel Regenwasser und Druck in den Bach fließen.

Dies wird auch von der Bezirksregierung nur als "optisch unbefriedigend" (Prusa) eingestuft. Es sei kein Grund, die Genehmigung zu verweigern, hieß es gestern. Die Stadtverwaltung hat aber den Auftrag bekommen, hier einen Vorschlag für eine Lösung zu erarbeiten. So wird ein feinerer Siebrechnen eingebaut, ebenso ein mit Motor betriebener Abschieber. "Das ist technisch wie auch finanziell aufwendig, aber erforderlich", so Prusa. Schließlich gehe es auch um Tourismus: "Wir wollen die Menschen einladen, durchs Eifgental zu wandern. Da können wir uns so einen unschönen Anblick nicht erlauben."

Das unterirdische Becken muss komplett geöffnet werden; bis Ende des Jahres 2013 soll der Umbau erfolgt sein. Am 28. Februar wird die Stadtverwaltung dem Betriebsausschuss Abwasser die technische Lösung, vorher abgesprochen mit der Bezirksregierung, vorstellen. Die Verwaltung hofft, dass dann die Mittel dafür außerplanmäßig zur Verfügung gestellt werden.

(RP/rl)
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