Solingen Facebook-Party im Südpark blieb ruhig

Solingen · Unter dem Motto "Gemütliches Bierchen trinken, Chillen etc." hatte die Solinger Veranstaltungsgruppe City-Project NRW am Samstag zu einer Facebook-Party in den Südpark geladen. Über 500 Teilnehmer hatten ihr Erscheinen im Vorfeld über das Online-Netzwerk Facebook angekündigt.

Juni 2011: Facebook-Party im Solinger Südpark
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Juni 2011: Facebook-Party im Solinger Südpark

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Letzen Endes sorgte der ungemütliche Dauerregen jedoch dafür, dass sich nur rund 120 Leute zu einem "gemütlichen Bierchen" in den kalten Südpark aufmachten. Die Polizei musste nur eingreifen, als einer der Gäste den Hitlergruß zeigte. Gegen ihn wurde Strafanzeige gestellt, wie auch gegen zwei weitere junge Männer wegen Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung. Alle drei mussten zudem umgehend den Südpark nach ihren Platzverweisen verlassen.

Doch trotzdem sind die Veranstalter zufrieden. "Das schlechte Wetter konnten wir natürlich nicht vorhersehen", sagte Christopher Zornow vom "City-Project NRW". Dennoch ist er froh, dass zumindest einige der angekündigten Gäste ihrem Aufruf gefolgt sind: "Wir wollen, dass viele junge Menschen in Solingen zusammenkommen, sich kennenlernen und zusammen feiern können." Im Bärenloch haben Zornow und seine Freunde bereits öfters in Gruppen um die 70 Leute gefeiert.

Dabei sei die Idee entstanden, solche Veranstaltungen für einen größeren Kreis zu organisieren. "Für junge Leute gibt es in Solingen nur wenige Möglichkeiten, abends wegzugehen. Eine Facebook-Party schien uns eine interessante Alternative zu sein", erzählte Zornow. Dieser Meinung war auch Partybesucher Fabian Peil: "Ich finde es gut, wenn man auf diese Weise mit vielen unterschiedlichen Leuten zusammen feiern kann, solange es friedlich abläuft." Dies sei endlich mal etwas anderes, unterstreicht der 19-Jährige. Auch Linda Gliem findet die Idee der Facebook-Partys gut.

Für die Auszubildende war das nicht die erste Veranstaltung dieser Art, an der sie teilnahm. "Ich war in der letzten Woche auf der Facebook-Party in Wuppertal und würde mir wünschen, dass hier heute friedlich gefeiert wird." Um Ausschreitungen wie auf der Facebook-Party in Wuppertal zu verhindern, waren am Samstag mehrere Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsamt vor Ort. Bei der Veranstaltung im Stadtteil Ronsdorf war es in der vorvergangenen Woche zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Vor Ort war auch Achim Weiser, Einsatzleiter vom Ordnungsamt, jedoch zuversichtlich: "Ich rechne nicht damit, dass hier heute etwas passiert. Die Veranstalter sind bemüht darum, dass alles friedlich verläuft."

Trotzdem sei es wichtig, sich zu überlegen, wie man in Zukunft mit Veranstaltungen dieser Art umgeht. "Diese Facebook-Partys werden nicht zu verhindern sein. Aber ich und die Organisatoren sind uns einig, dass wir zukünftige Veranstaltungen im Vorfeld gemeinsam besprechen." Am 23. Juli soll auf Einladung des City-Projektes eine Wasserschlacht auf dem Neumarkt stattfinden.

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