Verletzte weiter in Lebensgefahr Weitere Festnahme nach Explosion in Eschweiler

Update | Eschweiler · Nach der Explosion in Eschweiler schweben zwei Verletzte weiter in Lebensgefahr. Der 21-jährige Tatverdächtige sitzt in U-Haft. Ihm werden versuchter Mord und Brandstiftung vorgeworfen.

Eschweiler: Verletzte nach schwerer Explosion
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Verletzte nach schwerer Explosion in Eschweiler - Baby in Lebensgefahr

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Nach der Explosion in einem Wohn- und Geschäftshaus im Zentrum von Eschweiler bei Aachen hat die Polizei einen zweiten Tatverdächtigen festgenommen. Bei dem Mittfünfziger soll es sich um den Vater des bereits am Freitag festgenommenen 21 Jahre alten Verdächtigen handeln, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Sicherheitskreisen erfuhr. Das Motiv soll Versicherungsbetrug gewesen sein.

Die beiden Männer sollen demnach bereits zuvor einschlägig aufgefallen sein. In dem Haus sollen Brandbeschleuniger verteilt worden sein. Ob nur eine Brandstiftung oder auch eine Explosion geplant war, war noch unklar.

Die Detonation und das darauf folgende Feuer in dem vierstöckigen Wohn- und Geschäftsgebäude hatten am Donnerstag schwere Verwüstungen angerichtet. Von insgesamt 15 Verletzten waren laut den Angaben der Staatsanwaltschaft auch am Montag noch zwei in Lebensgefahr.

Über den Hergang der Explosion in dem vierstöckigen Wohn- und Geschäftsgebäude könne man zum derzeitigen Ermittlungsstand keine näheren Angaben machen, sagte die Sprecherin weiter. Dabei handele es sich um Täterwissen.

Für die Eschweiler ist die Explosion das zweite Unglück in kurzer Zeit. Das Juli-Hochwasser 2021 hatte die Innenstadt hoch unter Wasser gesetzt, auch die Straße mit der Explosion war betroffen. Teils hatten Geschäftsleute ihre Läden erst vor kurzem wieder geöffnet. „Die Stadt steht wirklich unter Schock“, berichtete Bürgermeisterin Nadine Leonhardt im Sender WDR 5. Nach der Hochwasserkatastrophe sei man nun in der nächsten Krise. Die 56 000-Einwohner-Stadt richtete zwei Hotlines ein: eine für Geschäftsleute, die andere für Betroffene und Helfer.

Am Ort der Explosion zog die Feuerwehr am Samstagabend die letzten Kräfte ab. Es werde geprüft, ob das betroffene Haus einsturzgefährdet sei, sagte ein Sprecher. Das Erdgeschoss wurde mit Stützen gesichert. Zahlreiche Läden im Umfeld waren mit Holzbrettern zugenagelt. Für die Entsorgung von Trümmern stand ein Container bereit.

Kein Anwohner sei obdachlos, erklärte der Stadtsprecher. Teils seien Verletzte noch im Krankenhaus. Die anderen Anwohner seien alle untergekommen. Die Staatsanwaltschaft machte mit Verweis auf die Privatsphäre der Betroffenen keine weiteren Angaben zu Verletzten.

(kag/toc/dpa)
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