Feuer in Köln-Godorf Explosion bei Shell - giftiges Toluol trat aus
Köln · Auf dem Gelände der Shell-Raffinerie im Kölner Stadtteil Godorf hat es am Donnerstagnachmittag gegen 15 Uhr eine Explosion gegeben. Eine hohe Rauchsäule war weithin zu sehen. Bei der Chemikalie handelt es sich nach Angaben des Raffinerie-Betreibers Shell um giftiges Toluol.
Die große, dunkle Rauchsäule zog am nachmittag über den Kölner Süden und war kilometerweit zu sehen. Etwa anderthalb Stunden nach dem Ausbruch am Nachmittag sei das Feuer unter Kontrolle gewesen, berichtete die Feuerwehr Köln. Bei der Explosion gab es vermutlich keine Verletzten, wie die Feuerwehr Köln berichtete. Messungen in den umliegenden Stadtteilen und Nachbarorten hätten allesamt keine gesundheitsgefährdenden Werte gezeigt, sagte ein Feuerwehrsprecher am Abend.
Bei Toluol handele es sich um einen giftigen Stoff, der aber nicht krebserregend sei, sagte eine Unternehmenssprecherin. Die Anwohner der Raffinerie wurden gebeten, Türen und Fenster zu verschließen und sich bis auf weiteres nicht im Freien aufzuhalten. Auch die Schulen in der Nähe der Raffinerie wurden informiert. Gegen 17.15 Uhr wurde die Warnung wieder aufgehoben.
Der dunkle Qualm zog in Richtung Stadtteil Porz über den Rhein. Die Polizei kümmerte sich zunächst um die Absperrungen um das Industriegelände. Die nahe Autobahn A555 war davon nicht betroffen. Die Kölner Berufsfeuerwehr unterstützte die werkseigene Feuerwehr mit 130 Kräften und mehreren Luftmessfahrzeugen. Über Ursache und Schadenshöhe wurde zunächst nichts bekannt.
Nach Angaben von Shell ist die Rheinland Raffinerie die größte Raffinerie Deutschlands. Sie besteht aus zwei Teilen, dem Werk Nord in Köln-Godorf und dem Werk Süd in Wesseling sechs Kilometer südlich.
Betroffen ist ein Tank im Werk Nord. In einer Erdölraffinerie wird mit Hilfe verschiedener Verfahren Erdöl weiterverarbeitet etwa zu Benzin, Kerosin oder Heizöl.
Die Feuerwehr hat ein Bürgertelefon eingerichtet: 0221 / 221-0.
Es ist nicht der erste Unfall in der Raffinerie: Am 5. November 2013 waren am selben Ort bei einer Verpuffung zwei Menschen schwer verletzt worden.
Im Shell-Werk Wesseling war im Juli ein Arbeiter von einem etwa 170 Meter hohen Kamin in die Tiefe gestürzt. 2012 waren dort mehr als 1,2 Millionen Liter Kerosin aus veralteten Leitungen ausgetreten und hatten einen regelrechten unterirdischen See gebildet.
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Was ist da los? Spektakulär sieht es ja schon aus... #köln #brand pic.twitter.com/Aj27egCtpc
Dichter Rauch und Sirenengeheul aus Richtung Godorf. #Köln pic.twitter.com/aKmUYlkbqC