14.000 Anwohner betroffen Zwei Blindgänger in Dortmund erfolgreich entschärft

Dortmund · In Dortmund sind am Sonntagvormittag zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Beide wurden bis zum späten Nachmittag erfolgreich entschärft. 14.000 Menschen können nun wieder in ihre Wohnungen.

Bombenentschärfung in Dortmund: So verlief die Evakuierung
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Kliniken in Dortmund wegen Blindgänger-Suche evakuiert

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst überprüfte am Morgen an vier Stellen sogenannte Anomalien, die darauf hindeuteten, dass unter der Erde Fliegerbomben liegen könnten. Weil eine Gefährdung der Anwohner nicht auszuschließen war, musste der Bereich zuvor geräumt werden. Gegen 10.30 Uhr teilte die Stadt mit, dass es „mehrere Funde“ gegeben habe. Am frühen Nachmittag teilte die Stadt auf Twitter weiter mit, dass man insgesamt zwei Bomben gefunden habe.

Der erste Blindgänger am der Luisenstraße wurde um 15.30 Uhr erfolgreich entschärft. Auch der Zünder des Blindgänger wurde gesprengt. Es handelte sich nach Angaben der Stadt um eine britische 250-Kilo-Bombe. Auch der zweite Blindgänger in der Beurhausstraße wurde am späten Nachmittag entschärft, wie die Stadt Dortmund auf Twitter bekannt gab. Es handelte sich demnach um eine amerikanische 250-Kilo-Bombe.

Die Stadt teilte kurz nach der zweiten Entschärfung mit, dass das Evakuierungsgebiet wieder freigegeben sei. Diejenigen, die in der Notunterkunft Scharnhorst Unterschlupf suchten, wurden mit Bussen wieder ins Klinikviertel gefahren.

Die Bombenverdachtspunkte lagen an der Beurhausstraße, der Luisenstraße, im Kreuzungsbereich Rheinische Straße und Westentor und am St.-Johannes-Hospital. Dort war der Bombenverdacht bei Vorbereitungen für einen Erweiterungsbau aufgekommen.

Die Anwohner waren aufgefordert, bis 8 Uhr ihre Häuser zu räumen. In dem dicht besiedeltem Gebiet liegen auch zwei Kliniken. Bereits am Samstag wurden Hunderte Patienten aus den Krankenhäusern in Sicherheit gebracht. Einige wurden in andere Klinik verlegt, andere blieben während der Aktion in als sicher identifizierten Bereichen der Gebäude. Im Umfeld der beiden Krankenhäuser wurden aus Sicherheitsgründen sechs Containerwände aufgestellt, die im Falle einer Sprengung als Dämpfung dienen sollten. Ihre Standorte wurden laut Stadt von Experten bestimmt.

Bahnverkehr von Evakuierung betroffen

Der Bereich in dem die Bomben vermutet werden.

Der Bereich in dem die Bomben vermutet werden.

Foto: Stadt Dortmund

Am Mittag wurde auch der Bahnverkehr im Ruhrgebiet eingeschränkt: Während der Entschärfung ist der Verkehr am Hauptbahnhof eingestellt. Der Fernverkehr wurde großräumig umgeleitet. Regionalzüge wendeten in größeren Bahnhöfen vor Dortmund oder nahmen ebenfalls Ausweichstrecken. Alle Änderungen der Bahn finden Sie hier.

Kostenlose Freizeitangebote für Betroffene

Viele städtische Freizeiteinrichtungen boten den Anwohnern kostenlosen Eintritt an. Gegen Vorlage des Personalausweises erhielten Betroffene freien Eintritt in den Zoo Dortmund, ins Südbad, in den Westfalenpark oder in die Pflanzenschauhäuser im Botanischen Garten des Rombergparks. Für die Anwohner gab es zudem eine Betreuungsstelle in der Gesamtschule Scharnhorst.

Mit Material von dpa.

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