Bewerbung bei der UN Essen wird keine Unesco-Design-Stadt

Essen · Essen ist mit seiner Bewerbung als "Stadt des Designs" im Unesco-Netzwerk "Creative Cities" (Kreative Städte) gescheitert. Das geht aus einer am Montag im Internet veröffentlichten Liste der UN-Kulturorganisation hervor.

 Das "Sanaa-Gebäude" auf dem Gelände Zeche Zollverein: Essen hat die Ernennung zur "Stadt des Designs" verpasst.

Das "Sanaa-Gebäude" auf dem Gelände Zeche Zollverein: Essen hat die Ernennung zur "Stadt des Designs" verpasst.

Foto: dpa, rwe lof

Drei deutsche Städte waren allerdings erfolgreich: Mannheim und Hannover können sich nun "Stadt der Musik" nennen, Heidelberg "Stadt der Literatur". Weimar hatte dagegen ebenfalls das Nachsehen.

Mit der traditionsreichen Folkwang Universität der Künste, dem Red Dot Design Museum und dem Kubus des japanischen Architektenbüros Sanaa auf Zeche Zollverein hatte Essen sich gute Chancen auf den Titel "Stadt des Designs" ausgerechnet. Damit wäre die Ruhrstadt in die Fußstapfen Berlins getreten. Seit 2005 trägt die Bundeshauptstadt diesen Unesco-Titel.

Insgesamt hat die Unesco nun 28 Städte in 19 Ländern neu in die Liste der kreativen Städte aufgenommen. Design-Städte sind statt Essen Bilbao, Curitiba, Dundee, Helsinki und Turin geworden. Als "Creative Cities" gehören sie nun zu einem weltweiten Netzwerk, in dem sie Erfahrungen und Ideen austauschen. Wer den Titel trägt, dessen Kreativwirtschaft wird stärker gefordert.

Die beiden neuen "Städte der Musik", Mannheim und Hannover, sind jeweils mit prominenten Namen der Musikbranche verbunden: Xavier Naidoo, Laith Al-Deen und Joy Fleming wirken in Mannheim, die Wurzeln der musikalischen Tradition der Stadt gehen aber zurück bis zur renommierten Mannheimer Schule des 18. Jahrhunderts. Hannover wartet mit Prominenten wie der Rockband Scorpions, dem Produzenten Mousse T. oder dem Dirigenten Ingo Metzmacher auf. Heidelberg, neue "Stadt der Literatur", ist reich an Antiquariaten, Buchhandlungen und Wissenschaftsverlagen.

Für Essen ist es erneut eine Schlappe: Mitte des Jahres stand die Stadt im Finale um den Titel "Grüne Hauptstadt 2016", eine Auszeichnung der Europäischen Kommission, an der auch Fördergelder hängen. Dieser Titel ging an Ljubljana in Slowenien.

(lnw)
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