Streitigkeiten im Clan-Milieu Verdächtiger nach Massenschlägereien in Essen festgenommen

Essen · Ende Juni war es in Essen zu Massenschlägereien zwischen zwei verfeindeten Familien aus dem Clan-Milieu gekommen. Der nun festgenommene Mann soll dabei einer anderen Person ein Messer in den Hals gestochen haben.

Einsatzwagen der Polizei Ende Juni auf der Altendorfer Straße in Essen

Einsatzwagen der Polizei Ende Juni auf der Altendorfer Straße in Essen

Foto: dpa/Justin Brosch

Drei Monate nach den Massenschlägereien im Essener Clan-Milieu mit mehreren Hundert Beteiligten hat die Polizei einen 26-Jährigen festgenommen, gegen den bereits seit Ende Juli ein Haftbefehl vorlag. Er soll bei den Schlägereien Ende Juni einem 30-Jährigen ein Messer in den Hals gestochen und ihn zunächst lebensgefährlich verletzt haben, teilte die Polizei mit.

Der monatelang nicht auffindbare 26-Jährige sei zu Beginn der Woche festgenommen und kurze Zeit später dem Haftrichter vorgeführt worden. Danach sei er gegen Kaution vorläufig freigekommen.

Die Ermittlungen liefen weiter, hieß es seitens der Polizei. Der niedergestochene Mann hatte sich später wieder erholt. Hintergrund der Gewaltausbrüche am 25. und dann erneut am 26. Juni sei offenbar ein Konflikt zwischen zwei Familienclans gewesen, hatte die Polizei mitgeteilt.

Die Polizei hatte auch in den folgenden Tagen mit vielen Kräften kontrolliert und mehrfach Waffen wie Messer, Schlagstöcke und in einem Fall auch scharfe Pistolen sichergestellt. Die verfeindeten Familienclans hätten einen sogenannten Friedensrichter eingeschaltet; eine Paralleljustiz werde aber nicht geduldet, so die Polizei.

Man behalte die Situation scharf im Blick und schreite bei Verstößen konsequent ein. „Dennoch ist uns allen bewusst, dass wir zur Bekämpfung dieser besonderen Kriminalitätsform einen langen Atem brauchen werden und sich solche Gewaltausbrüche nie absolut verhindern lassen“, hieß es in einer Polizeimitteilung von Ende Juni.

(msk/dpa)
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