Prozess in Essen Gruppenvergewaltigung von Schülerinnen – Gefängnisstrafen beantragt

Essen · Sie nannten sich „Spinnen“ oder „Skorpione“ und sollen mehrere Schülerinnen vergewaltigt haben. Jetzt drohen allen fünf Angeklagten lange Haftstrafen.

Essen: Prozess um Gruppen-Vergewaltigungen im Ruhrgebiet
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Prozess um Gruppen-Vergewaltigungen im Ruhrgebiet

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Foto: dpa/Marcel Kusch

Im Prozess gegen fünf mutmaßliche Gruppenvergewaltiger aus dem Ruhrgebiet hat die Staatsanwaltschaft Jugend- und Haftstrafen von bis zu sieben Jahren und neun Monaten beantragt. Den 17 bis 24 Jahre alten Angeklagten wird vorgeworfen, zwischen 2016 und 2018 mehrere Schülerinnen jeweils unter einem Vorwand in ein Auto gelockt und anschließend an abgelegenen Orten vergewaltigt zu haben. Laut Staatsanwältin haben die Angeklagten, die deutsche Staatsangehörige sind, die Schutzlosigkeit der Schülerinnen in „perfider Art und Weise“ ausgenutzt. Drei der Angeklagten hatten in dem Prozess am Essener Landgericht Geständnisse abgelegt.

Die fünf jungen Männer aus Essen, Gelsenkirchen und Wuppertal hatten sich nach eigenen Angaben in einer Chatgruppe bei WhatsApp zusammengeschlossen und sich dort über Schülerinnen ausgetauscht und Verabredungen getroffen. Eine Gruppe hieß „Spinnen GE“, die andere „Scorpions MC 1%“.

Die Opfer waren zum Teil erst 16 Jahre alt. Angeklagt waren sieben Fälle der Vergewaltigung. Die Dunkelziffer könnte laut den Ermittlern allerdings noch wesentlich größer sein. Die Zeugenvernehmungen vor Gericht fanden genau wie das Plädoyer der Staatsanwaltschaft am Dienstag komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Die mit fünfeinhalb Jahren Jugendhaft mildeste Strafe ist für einen 20-jährigen Gelsenkirchener beantragt worden. Er hatte vor Gericht gleich zum Prozessauftakt ein umfassendes Geständnis abgelegt.

(hsr/dpa)
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