Nach Duisburger Vorbild Sonder-Staatsanwälte werden in Essen gegen kriminelle Clans eingesetzt

Essen · Nach einem erfolgreichen Start in Duisburg setzt die nordrhein-westfälische Justiz nun auch in Essen Sonder-Staatsanwälte gegen Clankriminalität ein. Es geht um Drogenhandel und schwere Gewalt.

Die Essener Staatsanwaltschaft (Archivbild).

Die Essener Staatsanwaltschaft (Archivbild).

Foto: dpa/Volker Hartmann

„Es darf nicht weiter so bleiben, dass die Bevölkerung in den Medien um Hilfe ruft, weil in der Essener Nord-City die Angst herrscht“, sagte Landesjustizminister Peter Biesenbach (CDU) am Mittwoch bei der Vorstellung des Projekts. Die Straftaten im Essener Norden reichten von Drogenhandel über Erpressung bis zu schwerer Gewalt. Biesenbach will dort zwei Sonder-Staatsanwälte einsetzen.

Die Stadt sei neben Berlin und Bremen einer der drei bundesweiten Hotspots für Clankriminalität, sagte der Minister. „Es haben sich Parallelstrukturen und eine Paralleljustiz entwickelt.“ Dem sollten die Ermittler vor Ort in enger Zusammenarbeit mit der Polizei, der Steuerfahndung und der Stadtverwaltung massiv entgegentreten.

Besonders die Geldströme der kriminellen Mitglieder von Großfamilien wollen die Behörden austrocknen. Biesenbach betonte, dass man den Ermittlern Zeit geben werde. Das Erkennen der kriminellen Strukturen werde einige Zeit erfordern. Nur so könnten sie zerschlagen werden.

In Duisburg sind bereits seit Juni des vergangenen Jahres zwei Sonder-Staatsanwälte für Clankriminalität zuständig. Dort seien bereits 210 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, sagte Biesenbach.

(skr/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort