Unfall in Essen Müllheizkraftwerk schleudert ungesundes Granulat in die Luft

Essen · Wegen eines defekten Filters hat ein Müllheizkraftwerk in Essen am Montag giftiges Granulat in die Luft geschleudert. Anwohner sollen die Partikel nicht anfassen oder gar essen. RWE bietet an, betroffene Grundstücke zu reinigen.

Das Müllheizkraftwerk Essen-Karnap (Archivbild, 2008). Lizenz: Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0)

Das Müllheizkraftwerk Essen-Karnap (Archivbild, 2008). Lizenz: Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0)

Foto: Wikimedia/Frank Vincentz

Nach einem Betriebsunfall im RWE-Müllheizkraftwerk in Essen-Karnap sind die Anwohner aufgefordert worden, den Kontakt mit dem ausgetretenen Granulat möglichst zu vermeiden. Von den etwa fünf bis zehn Millimeter großen Partikeln gehe jedoch keine unmittelbare Gefahr aus, sagte ein RWE-Sprecher am Dienstag. Das ausgetretene Granulat dürfe jedoch nicht in den Mund gelangen und möglichst nicht angefasst werden. Gemüse aus dem eigenen Garten müsse vor dem Verzehr gründlich gereinigt werden und Straßenschuhe sollten vorsorglich vor der Haustür stehen bleiben.

Eine Sprecherin des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) wies auf eine mögliche Belastungen des Stoffs mit giftigem PCB oder Dioxinen hin. Das Ergebnis von eigenen Untersuchungen des Landesamts soll jedoch erst Ende der Woche vorliegen.

Durch ein Loch in einem Filter der Rauchgasreinigungsanlage der Müllverbrennung war am Montag nach Darstellung von RWE so genanntes Aktivkoksgranulat in die Luft geschleudert worden und in einem Umkreis von etwa 200 Metern rund um das Kraftwerk niedergegangen. Seitdem hätten sich mehrere Dutzend betroffene Anwohner bei dem Kraftwerksbetreiber gemeldet, hieß es. Neben der Reinigung eines Spielplatzes und der öffentlichen Straßen bietet RWE auch die Entfernung des Granulats von privaten Grundstücken an.

(siev/dpa)
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