SEK-Einsatz in Essen 20-Jähriger wegen Raser-Fahrt durch Fußgängerzone vor Gericht

Essen · Ein Mann rast mit einem Auto durch die Fußgängerzone von Essen. Anti-Terror-Einheiten werden mobilisiert. Jetzt steht der 20-Jährige vor Gericht.

 Ein mutmaßlicher Verdächtiger wird von Polizeibeamten in Essen abgeführt (Archivfoto).

Ein mutmaßlicher Verdächtiger wird von Polizeibeamten in Essen abgeführt (Archivfoto).

Foto: dpa/Stephan Witte

Nach einer lebensgefährlichen Irrfahrt durch die Essener Fußgängerzone muss sich 20-Jähriger seit Freitag wegen Mordversuchs vor Gericht verantworten. Der junge Mann soll am Morgen des 29. März 2019 laut hupend mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit auf mehrere Personen zugefahren sein. In der Anklage ist von Tempo 60 bis 100 die Rede. Die Fahrt hatte damals in zwei Bundesländern Anti-Terror-Einsätze ausgelöst.

Hintergrund soll laut Staatsanwaltschaft eine psychische Erkrankung des Flüchtlings aus Tadschikistan sein. Zum Prozessauftakt vor dem Essener Landgericht hat er sich selbst noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Laut Anklage war er am Tattag mit dem Auto seines Vaters zu einer Sparkassenfiliale in der Essener Innenstadt gefahren, um eine neue Bankkarte abzuholen. Als er dort abgewiesen wurde, weil er keine Ausweispapiere dabei hatte, sei er verärgert gewesen und in die Fußgängerzone gefahren.

Mehrere Passanten konnten sich laut Anklage gerade noch in Sicherheit bringen. Der Wagen des 20-Jährigen soll teilweise nur knapp an ihnen vorbeigerauscht sein. Verletzt wurde niemand. „Er hat sich bemüht, niemanden zu erwischen“, sagte Verteidiger Andreas Renschler am Rande des Prozesses. „Deshalb hat er ja auch die ganze Zeit gehupt.“

Der Angeklagte wurde in seinem Auto festgenommen. Aufgrund einer paranoiden Schizophrenie kommt auch eine Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie in Betracht.

(mba/dpa)
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