Prozess um Tötung eines Polizisten Angeklagter will SEK für Rocker-Bande gehalten haben

Essen · Im April wird ein SEK-Beamter bei einem Einsatz in Gelsenkirchen durch einen Schuss getötet. Es ist das erste Mal seit Gründung der Spezialeinheiten in NRW, dass ein Beamter im Dienst stirbt. Ein 30-Jähriger steht jetzt in Essen wegen Mordes vor Gericht.

 Der Angeklagte (r.) wird von einer Justizbeamtin in den Gerichtssaal geführt.

Der Angeklagte (r.) wird von einer Justizbeamtin in den Gerichtssaal geführt.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

15 Kilo schwer ist die Schutzweste, die ein Beamter des Spezialeinsatzkommandos im Einsatz trägt. Die Weste hat einen Stichschutz und ist „beschusshemmend“. Den Polizisten Simon G. hat die Ausrüstung nicht schützen können, als er am 29. April dieses Jahres mit einem achtköpfigen SEK-Team die Wohnung eines Drogendealers in Gelsenkirchen stürmte. G. stand an vorderster Front und hielt die Ramme, mit der die Tür der Dachgeschosswohnung aufgestoßen wurde. Dann fielen Schüsse. Der Bewohner Thomas K. soll sie aus zwei Metern Entfernung auf die Beamten abgefeuert haben, Simon G. wurde von einer Kugel in den linken Oberarm getroffen. Sie drang in seinen Brustkorb, verletzte die Lunge und den Herzbeutel. Der 28-Jährige starb keine Stunde später in einer Klinik.