Zahlreiche Beschwerden in Essen Polizei blitzt irrtümlich Autofahrer in vermeintlicher 30er-Zone

Essen/Mülheim · Die Essener Polizei hat fälschlicherweise dutzende Autofahrer geblitzt. Die Beamten orientierten sich an einem Tempo-30-Schild. Doch das zeigte in die falsche Richtung. Nun hat sich die Polizei entschuldigt.

Ein verkehrt angebrachtes Tempo-30-Schild hat die Polizei auf die falsche Spur gebracht - und die Beamten blitzten zahlreiche Autofahrer (Symbolbild).

Ein verkehrt angebrachtes Tempo-30-Schild hat die Polizei auf die falsche Spur gebracht - und die Beamten blitzten zahlreiche Autofahrer (Symbolbild).

Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Die Polizei in Essen und Mülheim an der Ruhr hat sich bei Betroffenen für eine „missglückte Geschwindigkeitskontrolle“ entschuldigt. Ein Team der Polizeiinspektion Mülheim an der Ruhr sei am vergangenen Dienstagvormittag zur Bekämpfung der Hauptunfallursache Geschwindigkeit in den Stadtteil Styrum ausgerückt. Per Laser hätten die Beamtinnen und Beamten auf der Dümptener Straße in Höhe der Wörthstraße den Verkehr kontrolliert, teilte die Polizei am Montag mit.

Dabei unterlief dem Team ein bedauerlicher Irrtum: Die Polizisten gingen davon aus, dass in dem kontrollierten Teilbereich der Straße eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde gelte. Tatsächlich waren an dieser Stelle jedoch 50 Stundenkilometer erlaubt. Ursache für die Fehleinschätzung sei ein „Zone-30-Verkehrsschild“ gewesen, das an einem Haus angebracht sei, das gerade renoviert werde. Dieses Schild sei so verdreht gewesen, dass es nicht in die Wörthstraße, sondern auf die Dümptener Straße gewiesen habe.

So ahndeten die Beamten 30 Verkehrsverstöße wegen vermeintlich überhöhter Geschwindigkeit. Erst die Beschwerden von Verkehrsteilnehmern Tage nach der Kontrolle deckten den Irrtum auf. Derzeit würden daher die Messprotokolle mit dem Ziel ausgewertet, die zu Unrecht sanktionierten Verkehrsteilnehmer zu ermitteln und ihnen die bezahlten Verwarnungsgelder schnellstens zurück zu überweisen.

Die Polizei entschuldige sich „in aller Form“ und arbeite „mit Hochdruck an der Rückabwicklung der ausgesprochenen Verwarnungsgelder“. Wörtlich hieß es in der Polizeimitteilung, die auch in den sozialen Medien verbreitet wurde: „Wir werden in Zukunft noch sorgfältiger bei der Auswahl unserer Kontrollstellen vorgehen, um solche Fehler auszuschließen.“

(top/ap/AFP)
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