Nach Messerattacke auf 19-Jährigen in Essen Syrischer Clan wegen versuchten Mordes angeklagt

Essen · Nach einer brutalen Attacke auf einen jungen Syrer in Essen hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen 13 Personen aus dem Umfeld eines syrischen Clans erhoben.

 Ein Fahrzeug der Polizei steht vor Mehrfamilienhäusern in Essen (Archivfoto).

Ein Fahrzeug der Polizei steht vor Mehrfamilienhäusern in Essen (Archivfoto).

Foto: dpa/Caroline Seidel

Das 19 Jahre alte Opfer hatte schwerwiegende Verletzungen am Kopf erlitten, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag sagte. Laut Rechtsmedizin sei der Mann demnach „teilskalpiert“ worden. Zuvor hatte die „Bild“ darüber berichtet. Die Angreifer führten dem 19-Jährigen auch lebensgefährliche Verletzungen durch Schläge, Tritte und mehrere Messerstiche zu. Einer traf die Leber. Der Mann konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. Inzwischen gehe es ihm wieder besser, sagte die Behördensprecherin.

Hintergrund der Tat Ende Mai soll ein angebliches Liebesverhältnis des Opfers mit einer verheirateten Syrerin gewesen sein. Dieses sei dem Clan der Anklage zufolge nicht recht gewesen. Man habe mit dem Tod des jungen Liebhabers die Familienehre wieder herstellen wollen. Den Beschuldigten wird versuchter Mord vorgeworfen. Zehn der an der Tat Beteiligte sitzen derzeit in U-Haft.

Zu den Verdächtigen gehören nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch die Eltern der Frau sowie deren Ehemann, ein Cousin der Mutter. Die Verhandlung gegen die Clan-Mitglieder beginnt voraussichtlich Anfang 2019 vor dem Essener Landgericht.

(mba/dpa)
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