Millionenschwerer Versicherungsbetrug Haftstrafe für Ex-Schalker und seine Frau nach vorgetäuschtem Tod

Essen · Ein 35-jähriger ehemaliger Fußballprofi und seine Frau sollen zusammen eine Versicherung im großen Stil betrogen haben. Die Frau erklärte ihn für tot und kassierte 1,2 Millionen Euro. Der Betrug flog wohl nur auf, weil sie sich zerstritten.

 Der Angeklagte kommt in einen Gerichtssaal des Landgerichts Essen. (Archivfoto)

Der Angeklagte kommt in einen Gerichtssaal des Landgerichts Essen. (Archivfoto)

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Er sitzt hinter ihr, beide haben jeweils einen Verteidiger an ihrer Seite, das ehemalige Paar schaut sich gegenseitig nur selten an. Sie sollen gemeinsam einen Plan für einen Betrug im großen Stil geschmiedet und ausgeführt haben. Der 35-Jährige, der in der Schalker A-Jugend neben Manuel Neuer gespielt hat, soll seinen Tod vorgetäuscht haben. 2015 schloss er eine Lebensversicherung über 1,2 Millionen Euro ab und verschwand kurz danach. Zwei Jahre lang galt er als tot, seine Frau kassierte das Geld, womöglich überwies sie ihm sogar einen Teil der Summe. Dann lief der Plan schief, das Paar zerstritt sich, der Totgeglaubte kehrte wieder ins Leben zurück. Seine Version der Geschehnisse: Er sei entführt worden, seine Frau habe ihre Finger im Spiel. Seit Mitte Oktober wird der Fall vor dem Essener Landgericht verhandelt, am Dienstag verurteilte das Gericht die zwei Angeklagten jeweils zu einer Strafe von drei Jahren und zehn Monaten.