Staatsanwalt soll Vorfall prüfen Häftling aus Essen trickste Wachen mit Klotür aus

Essen · Vergangenen Donnerstag floh ein Häftling aus einem Krankenhaus in Essen. Tage später tauchte er dort wieder auf. Nun ist klar, wie er entkommen konnte.

 Aus diesem Krankenhaus in Essen floh der Mann.

Aus diesem Krankenhaus in Essen floh der Mann.

Foto: dpa/Justin Brosch

Im Fall um einen entflohenen und wieder aufgetauchten Untersuchungshäftlings in Essen kommen neue Details ans Licht: Laut einem Bericht des Justizministeriums hatte der 25-Jährige seine Bewacher im Krankenhaus mit einer doppelten Toilettentür ausgetrickst - und ausgesperrt. Neben dienstrechtlichen Fragen soll laut Ministerium von der Staatsanwaltschaft geklärt werden, ob die Bediensteten sich durch die Panne sogar strafbar gemacht haben.

Im Gegensatz zu den Bewachern hatte der Untersuchungshäftling sich mit den Besonderheiten der Toilette offenbar vertraut gemacht. Sie lag laut Bericht zwischen zwei Krankenzimmern, mit Türen in beide Räume. Schaltet man auf der einen Seite das Licht ein, verschließt sich die gegenüberliegende Tür. Nach dem Toilettengang schaltete der 25-Jährige das Licht auf seiner Seite aus - und auf der anderen an. So war nun die Tür verschlossen, vor der die Wachen standen. Und die Tür zum Nebenraum ging auf. Als die Bediensteten merkten, was los war, war der Häftling - trotz Fußfesseln - weg.

Vier Tage später tauchte er von selbst in dem Krankenhaus wieder auf - wegen starker Schmerzen. Laut dem Bericht hatte ein Mitgefangener dem wegen Betrugsverdacht inhaftierten Mann zum Jahreswechsel den Kiefer gebrochen.

(ldi/dpa)
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