Feuerwehreinsatz in Essen Dramatische Rettungsaktion aus etwa 15 Metern Höhe für sechsjährigen Jungen

Essen · Ein Mann hat am Samstagmorgen auf einem Dach in Essen einen völlig durchnässten sechsjährigen Jungen entdeckt – in 15 Metern Höhe. Was folgte waren eine große Rettungsaktion und zahlreiche strapazierte Nerven.

 Ein Höhenretter hält den Jungen fest im Arm.

Ein Höhenretter hält den Jungen fest im Arm.

Foto: Mike Filzen/Feuerwehr Essen

Der lebensbedrohliche Vorfall ereignete sich gegen 9.14 Uhr in Essen-Frohnhausen. Laut dem Feuerwehrbericht muss der Junge „gleich mehrere Schutzengel“ gehabt haben. „Sonst hätte ihn sein morgendlicher Ausflug auf das Dach eines Nachbarhauses durchaus das Leben kosten können“, heißt es weiter.

Am Samstagmorgen entdeckte ein Nachbar den völlig durchnässten Jungen auf dem Dach. Der Sechsjährige saß dort auf der Dachgaube, nur mit Hose und T-Shirt bekleidet, ohne Socken und Schuhe, schutzlos einem heftigen Regenguss ausgesetzt.

Erlösung in allen Gesichtern: Der Kleine ist gerettet, der Notarzt übernimmt ihn zur medizinischen Untersuchung.

Erlösung in allen Gesichtern: Der Kleine ist gerettet, der Notarzt übernimmt ihn zur medizinischen Untersuchung.

Foto: Feuerwehr Essen

Laut Feuerwehr hätte es nur eine Armlänge gebraucht und der Junge wäre abgestürzt. Nach ersten Erkenntnissen war er aus dem Fenster seines Kinderzimmers geklettert und auf das Dach des Wohnhauses gestiegen. Von dort aus ging es offenbar über ein Nachbarhause auf ein drittes Dach. Warum er auf das Dach geklettert war, konnte er laut Feuerwehr nach der Rettung nicht sagen. „Auch bei der Befragung durch die Polizei haben sich keine Hinweise aus die Gründe ergeben“, sagte die Leitstelle am Samstag.

Der Nachbar, der den Jungen entdeckte, erkannte laut Feuerwehr sofort die lebensbedrohliche Situation. „Er schaffte es in Windeseile, bis auf wenige Meter an den Jungen heranzukommen und beruhigend auf ihn einzuwirken“, teilte die Feuerwehr mit. Dass er sich dabei selbst in eine gefährliche Lage brachte und erst später von einem Feuerwehrmann gesichert werden konnte, nahm er dabei in Kauf.

Als die Feuerwehr mit Drehleitern und Höhenrettern eingetroffen war, sei schnell klar gewesen, dass der Junge von der Drehleiter aus nicht zu erreichen war. Daher seien sofort mehrere Sprungpolster im Innenhof unter der möglichen Absturzstelle positioniert worden. Zeitgleich machten sich laut Feuerwehrangaben Höhenretter zu Fuß auf den Weg nach oben und fanden über eine Nachbarhaus einen Zugang auf das Dach und zur Gaube, auf dem der Junge saß.

Während die Rettung weiter geplant wurde, konnte einer der Höhenretter den Jungen fest umklammern und sichern. Über den Dachfirst konnte er schließlich mit seinen Rettern in einen Drehleiterkorb steigen. Laut Feuerwehr war er zwar leicht unterkühlt, aber augenscheinlich unverletzt. Der Notarzt untersuchte den Jungen, er wurde vorsichtshalber zur weiteren Abklärung in ein Krankenhaus gebracht. Seine Mutter hat ihn begleitet.

(dtm)
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