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Muslima im Freibad Essener streiten um Burkinis aus Leggings und T-Shirt

Essen · Die Beschwerde eines Freibadbesuchers über Schwimmerinnen im Burkini-Ersatz sorgt in Essen für großes Aufsehen. Nun hat sich ein CDU-Politiker zu Wort gemeldet. Er fordert, die Ganzkörperanzüge in Essener Bädern zu verbieten.

 Radlerhosen und Shirts seien eine preisgünstige Variante zum Burkini (Symbolbild).

Radlerhosen und Shirts seien eine preisgünstige Variante zum Burkini (Symbolbild).

Foto: dpa/Rolf Haid

Häufig wird die Bademode muslimischer Frauen zum Gegenstand hitziger Diskussionen: In Essen wurde nun eine Debatte durch die Beschwerde eine Bürgers ausgelöst. Im Schwimmzentrum Oststadtbad hat er Frauen gesehen, die in T-Shirt und Leggings geschwommen sind. „Er fragte, inwieweit es in Ordnung ist, dass in einem Schwimmbad Straßenkleidung getragen wird und ob das hygienetechnisch erlaubt ist“, sagt eine Sprecherin der Stadt. Auch Fotos habe er als Beweismittel gemacht.

Das städtische Schwimmbad Ostbad liegt in Freisenbruch, einem Stadtteil, in dem ein großer Teil der Bewohner einen Migrationshintergrund hat, wie die Sprecherin sagt. Die Mieten seien günstig dort - auch bezahlbar für Familien, die wenig Geld hätten. Für viele muslimische Frauen sei die Kombination aus Radlerhose und Synthetik-Shirt eine preiswerte Alternative zu einem Burkini.

Das Gesundheitsamt der Stadt Essen hat nach der Beschwerde geprüft, ob sich das Tragen der Kleidung negativ auf die Wassersauberkeit auswirkt. „Es gibt keine mikrobiologischen Beanstandungen“, sagt die Stadtsprecherin. Auch müsse das Wasser durch das Tragen der Schwimmkleidung nicht stärker als üblich aufbereitet werden.

Generell gilt: „Straßenkleidung, also etwa Jeans und Baumwoll-Shirts sind in allen städtischen Schwimmbädern verboten“, sagt die Sprecherin. Erlaubt seien dagegen schnell trocknende klassische Badeanzüge und Hosen aus Polyester, Polyamid und Elasthan beziehungsweise Burkinis. In Einzelfällen dürften aber auch Kleidungsstücke, die aus den gleichen Materialien bestehen, getragen werden. Und das Schwimmzentrum Oststadtbad ist so ein Ausnahmefall: „Es geht uns dabei vor allem um Teilhabe“, sagt die Sprecherin, „und darum, dass die Schwimmkompetenzen erlernt werden können.“

Anders sieht das Dirk Kalweit, der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion der Stadt Essen. Es grenze an übertriebener „political correctness“ wenn die Frage nach der Vollverschleierung im Essener Oststadtbad auf Hygiene- und Sozialaspekte reduziert werde. Für den Politiker gehe es in Wahrheit „beim Verhalten der Badeleitung des Oststadtbades und Gesundheitsamtes in diesem Fall erneut um ein Zurückweichen vor einem sich politisierenden Islam in Deutschland, der sich aufmacht, die deutsche Gesellschaft nachhaltig zu unterwandern.“ Burkinis sieht er als Zeichen eines archaischen Weltbildes, sie dokumentieren seiner Meinung nach ein überholtes und unterdrückendes Frauenbild.

(ubg)
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