Grevenbroich Ersatz für Erfthalle ist im Ort nicht möglich

Grevenbroich · Wird die Erfthalle abgerissen, soll es einen Ersatz geben. Das wurde vom Rat am 9. Juni beschlossen. Zwischenzeitlich hat die Stadt ein Konzept erstellt, den "Plan B".

 Die Stadt hat kein Geld für die Sanierung der Erfthalle.

Die Stadt hat kein Geld für die Sanierung der Erfthalle.

Foto: Michael Reuter

Er sieht neben einem Sportzentrum und einem Kirmesplatz auch den Bau einer Versammlungsstätte vor. Doch letztere lässt sich im Ort wohl nicht so leicht realisieren, wie die NGZ aus zuverlässiger Quelle erfuhr.

Im Rahmen eines interfraktionellen Gesprächs, das hinter verschlossenen Rathaustüren geführt wurde, hat der Architekt Günter Quasten die Planung für ein Gebäude vorgestellt, in dem sich bis zu 200 Menschen versammeln können.

Dieses Haus soll in unmittelbarer Nähe des jetzigen Erfthallen-Standorts errichtet werden. Wie es heißt, hätten die Politiker diese Planung mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen — doch: "Die Frage, ob ein solches Gebäude an dieser Stelle genehmigungsfähig sei, hat der Planungsdezernent Werner Hoffmann mit einem klaren ,Nein' beantwortet.

Überhaupt gebe es in Frimmersdorf kein einziges Grundstück für einen solchen Versammlungsraum", erklärt ein "Insider", der nicht genannt werden will. Hoffmann habe dies mit Lärmschutzverordnungen begründet.

Sind diese Behauptungen richtig? "Leider ja — nach dem jetzigen Stand der Dinge", sagt Bürgermeisterin Ursula Kwasny auf Anfrage der NGZ. Frimmersdorf sei so dicht bebaut, dass es nach den neuen Lärmschutzrichtlinien schwierig sei, einen Standort für ein Versammlungsgebäude zu finden. "Für uns ist das ein Rückschlag, eine Klatsche", meint Kwasny. Die Stadt prüfe nun, ob sich doch noch ein Standort finden lässt.

Ursula Kwasny macht keinen Hehl daraus, dass sie am liebsten die Erfthalle erhalten würde. Doch: "Wer soll das alles bezahlen?", fragt die Bürgermeisterin: "Wir haben weder Geld für den Erhalt dieses Gebäudes noch für einen Neubau, geschweige denn für eine Sportanlage — und wir steuern auf ein Defizit von 40 Millionen Euro zu." Die beste Lösung wäre, wenn jemand die Erfthalle kaufen würde: "Doch so einen haben wir leider nicht."

(NGZ/rl)
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