Grevenbroich Erfthalle soll schon im Sommer abgerissen werden

Grevenbroich · Die Erfthalle wird abgerissen, und nach den Plänen der Stadt soll das Gebäude zügig verschwinden: "Ich hoffe, dass wir in etwa vier Monaten mit dem Abriss beginnen können", erklärte Dezernent Claus Ropertz gestern.

 2010 schloss die Stadt den Erfthallensaal, hier Dezernent Claus Ropertz (l.) und Gebäudemanagementleiter Dirk Schwarz. Nun wird die Halle abgerissen.

2010 schloss die Stadt den Erfthallensaal, hier Dezernent Claus Ropertz (l.) und Gebäudemanagementleiter Dirk Schwarz. Nun wird die Halle abgerissen.

Foto: Archiv

Allerdings bleibt die Frage, wie die Nothaushaltskommune den Abriss finanzieren will. Im Rathaus werden die Kosten dafür auf 300 000 Euro geschätzt. Vielleicht wird's aber für die Stadt preiswerter: "Wir sind zuversichtlich, dass wir mit Unterstützung von Dritten rechnen können — das kann technische Hilfe, aber auch finanzielle Unterstützung sein", erklärt Dezernent Claus Ropertz. Namen nennt Ropertz nicht. Nach Information der NGZ hofft die Stadtverwaltung wohl darauf, dass RWE Power der Stadt unter die Arme greift. "Das würde ich nicht prickelnd finden", sagt Hans Brüggen von der Initiative zum Erhalt der Erfthalle. "Viele Menschen etwa aus Frimmersdorf und Neurath arbeiten bei RWE, der Konzern würde dazu beitragen, "ihnen ein Stück Heimat zu nehmen", so Brüggen. Bürgermeisterin Ursula Kwasny hatte den Energiekonzern früher als Sponsor für die Erfthallen-Sanierung zu gewinnen versucht — ohne Erfolg.

Grevenbroich: Erfthalle soll schon im Sommer abgerissen werden
Foto: Archiv M. Reuter

Im Rat war die Abriss-Hilfe kein Thema. Die Politiker beauftragten die Verwaltung, ein Konzept zu erstellen, welche anderen Maßnahmen zurückgestellt werden müssten, um die Beseitigung der Halle zu finanzieren. Zudem hat der Rat auf Tempo gesetzt. Er beschloss, dass noch in diesem Jahr die wegen Brandschutzmängeln seit 2010 geschlossene Halle abgerissen werden soll und auf dem Areal ein Schützenplatz errichtet wird. Der in der Beschlussempfehlung der Verwaltung enthaltene Zusatz "nach Möglichkeit" wurde auf Antrag der FDP gestrichen.

Sofort können die Bagger noch nicht anrollen. "Als erstes werden wir ein Entsorgungskonzept in Auftrag geben", erläutert Ropertz. Geprüft werden muss etwa, ob Leitungen im Boden verändert werden müssen. Mit größeren Altlasten rechnet die Verwaltung nicht. Für die Anlage des Schützenplatzes — Kosten: 50 000 bis 100 000 Euro — will die Verwaltung laut Ropertz mit den Schützen sprechen. Geklärt werden soll, welche Wünsche sie haben und was sie etwa für die Versorgungsanschlüsse benötigen.

(NGZ)
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