Feuerwehr verhindert Schlimmeres Feuer unter der Rheinbrücke Emmerich

Update | Kleve/Emmerich · Das hätte schlimme Folgen haben können. Unter dem Bauwerk stand ein Anhänger mit Stroh in Flammen. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung. Landwirte halfen beim Löschen.

Stroh in Flammen​: Feuerwehr bewahrt Rheinbrücke Emmerich vor Schäden​
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Feuerwehr bewahrt Rheinbrücke Emmerich vor Schäden

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Foto: Feuerwehr Kleve

Am Ende konnten alle erst einmal aufamtmen: Das schnelle Eingreifen der Feuerwehr hat vermutlich Schlimmeres verhindert. Denn am Freitagmorgen hat ein Feuer unter der Emmericher Rheinbrücke für Aufregung gesorgt. Auf der linken Rheinseite in Warbeyen war deutlich Rauch zu sehen. Um 8.42 Uhr ging die dringende Meldung „intensive Rauchentwicklung an der Rheinbrücke“ bei der Kreisleitstelle ein.Die Polizei rückte sofort aus, wie Polizeisprecherin Manuela Schmickler berichtet. Um 8.54 Uhr war der Streifenwagen an Ort und Stelle, fast zeitgleich trafen auch die Einsazkräfte der Feuerwehr Kleve ein. Unter der Brücke stand ein Anhänger mit Strohballen lichterloh in Flammen. Dichter Qualm zog unter dem Bauwerk durch. Der brennende Anhänger stand unterhalb des Brückenkopfes auf der Klever Seite.

Bei Eintreffen der ersten Feuerwehreinheiten brannten bereits die Strohballen der obersten Lage. Da die unmittelbare Gefahr bestand, dass das Feuer auch auf die Brücke übergreifen könnte, handelte die Feuerwehr ganz pragmatisch. Sie koppelte den brennenden Anhänger kurzerhand an ein Löschfahrzeug an und zog ihn auf eine der Rheinwiesen.

Einige Landwirte halfen tatkräftig bei dem Einsatz. Sie zogen mit Radladern das Stroh vom Anhänger und entfernten und verteilten es auf einer Wiese. Die Bauern unterstützten die Feuerwehr außerdem mit mehreren Güllefässern. Daraus spritzten sie Wasser auf die Strohreste und den Anhänger und halfen so mit, dass die Flammen schnell gelöscht werden konnten. Zunächst hatte die Polizei wegen der starken Rauchentwicklung in Erwägung gezogen, die Rheinbrücke komplett für den Verkehr zu sperren. Darauf konnte dann aber verzichtet werden. Auch weil der Brand so schnell gelöscht worden war. Der Verkehr könne momentan ganz normal weiterlaufen, hieß es von Seiten der Polizei am Freitagnachmittag.

Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr und der anderen Hilfskräfte konnte vermutlich verhindert werden, dass es zu schweren Schäden an der Brücke kam. Auf den ersten Blick habe es keine Schäden an der Brücke gegeben, hieß es. Ein Sachverständiger von der Behörde Straßen NRW wollte sich aber dennoch vor Ort noch ein genaues Bild machen.

Straßen NRW ist für die Rheinbrücken zuständig. Auf Anfrage der Redaktion gab es am Freitag noch keine Auskunft von der Landes-Behörde dazu, ob die Brücke durch das Feuer möglicherweise vielicht nicht doch beschädigt worden sein könnte.

Die Feuerwehr war bis um 11.30 Uhr mit 42 Kräften im Einsatz. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Ein Brandsachverständiger ist eingeschaltet. Die Ermittlungen laufen und gehen der Frage nach, ob es sich um Brandstiftung handelt, so die Polizeisprecherin.

 Brand an der Rheinbrücke. Foto: Feuerwehr Kleve

Brand an der Rheinbrücke. Foto: Feuerwehr Kleve

Foto: Feuerwehr Kleve

Wie gefährlich ein Feuer unter einer Brücke werden kann, hat der spektakuläre Brand einer Autobahnbrücke in Dormagen gezeigt. Vor fast genau zehn Jahren hatten dort Unbekannte ein Feuer unter der Brücke gelegt und ein Drama ausgelöst. Durch den dichten Rauch, der nach oben auf die Fahrbahn zog, kam es zu einer Massenkarambolage mit 21 Fahrzeugen; ein Mann aus Jüchen starb, 13 weitere Menschen wurden verletzt. Auch zehn Jahre später ist immer noch nicht geklärt, wer das Feuer damals gelegt hat. Die Brücke musste sogar abgerissen werden.

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