Kritik an Zuständen Eltern: Schulen oft mangelhaft

Düsseldorf · Kaputte Toilettenanlagen, zu kleine Klassenräume und zu viel Bürokratie – das bemängeln Eltern an den Düsseldorfer Schulen. Schuld daran ist nach Ansicht vieler die Stadt, Lob gibt es hingegen für die Lehrer.

 Die für den Offenen Ganztagsbetrieb (OGS) vorgesehenen Container an der Gemeinschaftsgrundschule Südallee stehen bereit, doch bislang fehlt die Genehmigung, sie auch in Betrieb nehmen zu dürfen. Schuld an solchen und ähnlichen Mängeln hat aus Sicht vieler Eltern die Stadt.

Die für den Offenen Ganztagsbetrieb (OGS) vorgesehenen Container an der Gemeinschaftsgrundschule Südallee stehen bereit, doch bislang fehlt die Genehmigung, sie auch in Betrieb nehmen zu dürfen. Schuld an solchen und ähnlichen Mängeln hat aus Sicht vieler Eltern die Stadt.

Foto: Göttert

Kaputte Toilettenanlagen, zu kleine Klassenräume und zu viel Bürokratie — das bemängeln Eltern an den Düsseldorfer Schulen. Schuld daran ist nach Ansicht vieler die Stadt, Lob gibt es hingegen für die Lehrer.

Die Stadt engagiert sich zu wenig für die Schulen — das finden mittlerweile nicht mehr nur die Direktoren der Düsseldorfer Bildungsstätten, sondern auch immer mehr Eltern. Auch sie fordern, die Stadt müsse ihren Pflichten mehr nachkommen. Positiv bewerten viele hingegen die Arbeit der Lehrer. Die wichtigsten Stimmen im Überblick.

RP-Leser Hans-Jürgen Zieger sieht besonders ein Problem in der Schulpolitik: die verschiedenen Zuständigkeiten, was Personal und Sachausstattungen betrifft. "Das Land beschäftigt und bezahlt Lehrkräfte, die Kommunen tragen die Kosten der Infrastruktur und der Sachmittel." Diese Grenze sei jedoch nicht so einfach zu ziehen. So sei zum Beispiel nicht klar, ob für die Verwaltung der Computer an Schulen die Stadt jemanden einstellen müsse oder das Land. Außerdem herrsche zu viel Bürokratie im Schulsystem. "Gefühlt bin ich mir sicher, dass auf jede Lehrkraft bei Kommune und Land mindestens eine Kraft für Kontrolle und Aufsicht kommt."

Monika Retzka hingegen findet, dass die Stadt zu wenig tut, um die Schulen in Schuss zu halten: "Es ist unglaublich, dass die Schüler des Schloss Gymnasiums in Benrath mit dem Bus zur Mensa fahren müssen", sagt sie. Und auch die Klassenräume seien zu klein. "Da passen höchstens 20 Kinder rein, doch jede Klasse hat bis zu 30 Schülern." Für Ute Neundörfer gibt die Stadt ihr Geld an den falschen Stellen aus: "Mein Kind geht auf das Leibniz-Gymnasium. Dort gab es 2010 Pläne für eine Mensa, die aber wieder in den Schubladen der Stadt verschwunden sind", sagt sie. Für Bauvorhaben wie Kö-Bogen und ein mobiles Stadion für die Fortuna stünde jedoch genügend Geld zur Verfügung. "Aber ich bin vom Engagement der Lehrer an unserer Schule begeistert, die tun sehr viel", sagt Neundörfer.

Ähnlich sieht das Monika Stobrawe deren Kinder die St.-Rochus-Schule in Pempelfort besuchen. "Die Lehrer versuchen immer aus allen Situationen das Beste zu machen", sagt sie. An ihrer Schule bemängelt die Mutter besonders, dass Fenster und Klassenräume nicht gründlich genug gesäubert würden. Dennoch dürfe man auch nicht zu hohe Ansprüche haben: "Im Vergleich zu Schulen in Bayern haben wir es noch gut. Düsseldorf macht eine Menge und ich finde man darf sich nicht über alles, wie zum Beispiel zu schlechtes Essen aufregen", sagt sie. Schließlich sei das Schulgeld auch nicht so hoch, dass man einen perfekten Service erwarten könne.

Doch auch wenn sich Eltern und Lehrer immer mehr engagieren, reiche das nicht, sagt Svenja Kruse-Glitza, Vorsitzende des Stadtelternrats: "Die Stadt tut zwar schon einiges, aber das dauert immer sehr lange. Bei meinem Sohn an der Schule haben wir zum Beispiel drei Jahre auf neue Toiletten gewartet." Die Stadt müsse mehr tun und vor allem transparenter darstellen, welche Maßnahmen und Aktionen wann und wo geplant seien.

(lai)
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