Eklat bei Apothekertag Apotheker pfeifen Lauterbach in Düsseldorf aus

Düsseldorf · Der Bundesgesundheitsminister will auf dem Land Filialen ohne Notdienst erlauben. Auf dem Apothekertag in Düsseldorf wurde er ausgebuht. Es drohen längere Wege und schlechtere Versorgung für Patienten, warnen Minister Laumann und die NRW-Apotheken. Ab November gibt es aus Protest Apotheken-Schließungen.

 Während der Lauterbach-Rede in Düsseldorf blieben Apotheken bundesweit geschlossen.

Während der Lauterbach-Rede in Düsseldorf blieben Apotheken bundesweit geschlossen.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Mit seinen Plänen für den Umbau der Apotheken hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach einen Sturm der Entrüstung auf dem Deutschen Apothekertag in Düsseldorf ausgelöst. Der SPD-Politiker will künftig Filialen zulassen, in denen kein approbierter Apotheker mehr anwesend sein muss. Stattdessen sollen ihn pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) vertreten, die kein Studium absolviert haben. Sie sollen digital mit der Hauptapotheke verbunden bleiben. Allerdings werden diese Filialen keine Labore vorhalten und auch keine Nacht- und Notdienste anbieten. Damit will Lauterbach die Arzneiversorgung auf dem Land sicherstellen. „Apotheker sind eine Speerspitze für die Digitalisierung im Gesundheitswesen, sie werden nicht im vollen Umfang ihrer Qualifikation eingesetzt“, verteidigte der Minister seine Pläne. Es gebe zwar zu viele Krankenhäuser, aber nicht zu viele Apotheken.