Arzt und Moderator Hirschhausen rät in Corona-Krise zu „radikaler Akzeptanz“

Köln · Der Arzt, Kabarettist und Moderator Eckart von Hirschhausen empfiehlt, nicht mit den coronabedingten Einschränkungen zu hadern. Andernfalls werde es immer anstrengender.

 Eckart von Hirschhausen ist nicht nur Moderator, sondern auch Arzt und Wissenschaftsjournalist.

Eckart von Hirschhausen ist nicht nur Moderator, sondern auch Arzt und Wissenschaftsjournalist.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

„Man sollte sich sagen: Ich bin freiwillig zu Hause, weil ich das für sinnvoll halte und damit andere Menschen schütze. Und ich versuche, das Beste daraus zu machen“, sagte der 52-Jährige. „Es klingt fast buddhistisch, aber der beste Trick ist: radikale Akzeptanz.“ Je mehr psychische Energie wir damit vertrödelten, der Realität vorzuwerfen, dass wir uns das Ganze anders vorgestellt hätten, desto anstrengender werde es.

Die Bundesregierung sei bisher nicht konsequent genug gegen Verschwörungstheorien und Falschinformationen vorgegangen, kritisierte der TV-Moderator. „Ich erlebe zwei Welten – eine offizielle und eine komplette Parallelwelt in den sozialen Medien.“ Dies sei enorm gefährlich, weil sich psychologisch jeder die Informationen suche, die zu seiner Weltsicht passten. Es gebe eine Verstärkung und Verzerrung zugunsten von Hass, Hysterie und Populismus, beobachtet von Hirschhausen. „Von Menschen, die ich eigentlich für vernünftig gehalten habe, bekomme ich Videos weitergeleitet mit den krudesten Typen und Botschaften.“

Der Mediziner drehte Ende April eine Woche im Universitätsklinikum Bonn, um die Menschen hinter den Fallzahlen der Pandemie zu zeigen. Die Dokumentation „Hirschhausen auf Intensiv“ wird an diesem Dienstag im WDR Fernsehen gezeigt. Darauf folgt ein Extra des Wissenschaftsmagazins „Quarks“ mit dem 52-Jährigen.

(dtm/dpa)
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