Grausame Entdeckung in Polen Totes Baby in Altkleidern aus Duisburg gefunden

Duisburg/Kielce · Bei der Sortierung eines Altkleidertransports in Polen wurde vor knapp zwei Wochen ein totes Baby gefunden. Die Ladung kam aus Duisburg. Die Polizei versucht nun mit Spürhunden, den Container zu finden, in dem das Kind war.

Duisburg: Totes Baby in Polen entdeckt - zwischen Altkleidern aus Duisburg
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Totes Baby zwischen Altkleidern aus Duisburg gefunden

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Foto: Christoph Reichwein (crei)

Das kleine Mädchen muss laut Duisburger Polizei in der Zeit vom 31. Oktober (Mittwoch) bis zum 8. November (Donnerstag) in einem Altkleidercontainer der Wirtschaftsbetriebe in Duisburg abgelegt worden sein. Polizisten aus Duisburg und Polen arbeiten mit Hochdruck daran, diese Tragödie aufzuklären. Auch die Mutter, die sich sicherlich in einer Ausnahmesituation befindet, benötigt womöglich Hilfe. Die Polizei sucht die Mutter des Kindes, das Baby wurde von den Beamten „Mia“ genannt.

Die Polizei fragt: Wem ist eine Frau oder ein Mädchen in Duisburg aufgefallen, deren Wesen sich in den letzten Monaten verändert hat? Dies könnte sich durch auffällige Gewichts zu- oder abnahmen, Änderung des Kleidungsstils, Vermeidung von Sport, verändertes Freizeitverhalten oder bei sozialen Kontakten gezeigt haben.

Unterdessen ist die Polizei mit Spürhunden im Einsatz, um den Container ausfindig zu machen, in den der Säugling gelegt worden ist. Eine Sprecherin Wirtschaftsbetriebe Duisburg erklärt auf Anfrage unserer Redaktion, wie es dazu kam, dass das Kind in Polen entdeckt wurde: „Wir haben 470 Altcontainer im Stadtgebiet. Die werden mindestens einmal im Monat von uns angefahren und händisch entleert. Die Säcke werden dann mit einem Lastwagen zu einer Sammelstelle gebracht. Wenn die voll ist, kommt der Verwerter, mit dem wir zusammen arbeiten und holt sie ab. Der wiederum kooperiert mit einer Sortieranlage in Polen.“

Neben den Wirtschaftsbetrieben stellt in Duisburg auch die Diakonie Altkleidercontainer auf. „Wir entleeren sie ein bis zweimal die Woche händisch vor Ort“, sagt Siegbert Weide von der Diakonie. „Die Kleider werden dann von uns sortiert und kommen dann in Läden der Diakonie“, sagt er. Aber es gebe auch andere Systeme der Entleerung. „Die Container werden von Lastwagen angefahren und geleert. Sobald ein Lkw voll ist, geht er auf die Autobahn zum Beispiel Richtung Polen, Belgien oder Holland. Also zu seinem Bestimmungsort. Das wird bei uns aber nicht gemacht“, sagt Weide. „Wenn das Baby in einer Tüte mit Kleidern war, wird das keinem aufgefallen sein. Die Tüten werden in der Regel nicht vor Ort am Container geöffnet.“

Auch das Deutsche Rotekreuz (DRK) betreibt Altkleidercontainer. Auch dort gibt es unterschiedliche Systeme. „Unsere Kreisverbände arbeiten entweder mit einem Vermarkter zusammen, an den die Kleider gehen“, sagt eine DRK-Sprecherin. „Oder sie bleiben vor Ort und werden dort von unseren Mitarbeitern sortiert“, sagt sie.

Hinweise bitte jederzeit an das Duisburger Kriminalkommissariat 11 unter 0203 280-4508.

(siev/csh)
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