Neue Demo in Düsseldorf geplant Schlichter sollen Tarifstreit der Unikliniken lösen

Düsseldorf/Essen · Im festgefahrenen Tarifkonflikt an den Unikliniken Düsseldorf und Essen sollen unabhängige Schlichter einen Lösungsvorschlag ausarbeiten. Die Gespräche sollen drei Tage dauern. Am Donnerstag ist in Düsseldorf eine „Abenddemo“ geplant.

 Für kommenden Donnerstag ist erneut eine Demo in Düsseldorf geplant. Bereits in der vergangenen Woche hat das Klinikpersonal demonstriert.

Für kommenden Donnerstag ist erneut eine Demo in Düsseldorf geplant. Bereits in der vergangenen Woche hat das Klinikpersonal demonstriert.

Foto: dpa/Lisa Ducret

Nach mehr als acht Wochen Streik an der Uniklinik soll nun ein Schlichtungsverfahren den Konflikt zwischen Arbeitgebern und Verdi beenden. Gewerkschaft, Arbeitgeberverbände und die Unikliniken Düsseldorf und Essen verständigten sich darauf in einem Gespräch mit Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Ergebnis der Gespräche soll eine „verlässliche und rechtssichere Vereinbarung zwischen Tarifvertrag und Dienstvereinbarung“ sein, wie die Ministerien mitteilten.

Wer die Schlichter sein werden, ist bisher nicht bekannt. Beide Seiten erklärten auf Anfrage, man werde mit möglicherweise geeigneten Personen Kontakt aufnehmen. Während der dreitägigen Schlichtung wollen die Konfliktparteien den Angaben zufolge Frieden wahren, der Streik wird also unterbrochen. Wann die dreitägige Schlichtung genau beginnt und der Streik somit vorerst endet, ist beiden Seiten zufolge offen.

An diesem Mittwoch soll der Ausstand aber zunächst weitergehen. Für Donnerstag hat Verdi die Düsseldorfer Bürger zu einer Solidaritätsveranstaltung geladen. Es wird eine „Abenddemo“ um 16 Uhr am Moorenplatz mit anschließender Kundgebung in der Düsseldorfer Altstadt geben. „Viele Bürgerinnen und Bürger und Beschäftigte aus Betrieben und Dienststellen, erklären immer wieder ihre Solidarität mit den Streikenden. Jetzt gibt es die Möglichkeit, persönlich mit und für die Streikenden Flagge zu zeigen“ erläutert die Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper, Stephanie Peifer.

Bereits 30 Tage Streik in Düsseldorf in 2018

Der schon seit einem Jahr schwelende Konflikt an den Kliniken war vor rund zwei Monaten eskaliert. Pfleger streiken, die Kliniken müssen Patienten abweisen, Tausende Operationen mussten verschoben werden, bei der Notaufnahme kam es zu Einschränkungen. Allein an der Düsseldorfer Uni-Klinik sei dieses Jahr bereits an 30 Tagen gestreikt worden, sagte ein Sprecher.

Verdi will mit den Arbeitsniederlegungen Haustarife über die Mindestbesetzung der Stationen an den Unikliniken erzwingen. Die Kliniken halten einen Haustarifvertrag für rechtlich nicht möglich, weil sie als Landeseinrichtungen zur Tarifgemeinschaft der Länder gehörten. Die Kliniken hatten bereits angeboten, das Pflegepersonal aufzustocken.

(mit dpa)
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