Neue Bertelsmann-Studie Tausende Jugendliche in NRW beenden Schule ohne Abschluss
Düsseldorf · Tausende Jugendliche beenden in Nordrhein-Westfalen ihre Schulzeit, ohne zumindest einen Hauptschulabschluss zu erwerben. Nur in drei Bundesländern ist die Quote geringer.
2021 waren es fast 9700 junge Menschen, das entspricht einem Anteil von 5,9 Prozent. NRW lag mit dieser Quote leicht unter dem bundesweiten Schnitt (6,2 Prozent), wie aus einer Studie des Bildungsforschers Klaus Klemm im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hervorgeht, die am Montag veröffentlicht wurde.
Nur in Baden-Württemberg (5,8 Prozent), Hessen (5,3) und Bayern (5,1) war der Anteil im Jahr 2021 niedriger als in NRW. Am höchsten war sie mit 10,0 Prozent in Bremen. Auch innerhalb Nordrhein-Westfalens gab es deutliche Unterschiede: Die Spanne reichte bei den Städten von 2,8 Prozent (Bottrop) bis 9,6 Prozent (Gelsenkirchen), bei den Kreisen von 3,4 Prozent (Kreis Warendorf) bis 8,3 Prozent (Kreis Olpe).
Ähnlich der deutschlandweiten Entwicklung blieb die Quote auch im bevölkerungsreichsten Bundesland in den vergangenen Jahren recht konstant. In NRW betrug sie zwischen 2011 und 2021 stets 5,6 bis 6,5 Prozent.
„Unsere Gesellschaft kann es sich angesichts des wachsenden Fachkräftemangels nicht leisten, diese Personen durchs Raster fallen zu lassen“, wird Klemm von der Stiftung zitiert. Laut der bundesweiten Erhebung verlassen Jungen die Schule häufiger als Mädchen und ausländische Jugendliche häufiger als deutsche ohne Abschluss.