Braunkohlebergbau in Lützerath Evangelische Kirche fordert Förderungsstopp

Düsseldorf · In der vergangenen Woche war das letzte Haus in dem Dorf bei Erkelenz abgerissen worden. Die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland forderte einen sofortigen Aufschub der geplanten Braunkohlebeförderung.

Lützerath: Dorf vor und nach der Räumung - Bilder
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Lützerath vor und nach der Räumung

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Foto: AFP/INA FASSBENDER

Das oberste Leitungsgremium der rheinischen Kirche verlangte in einem Beschluss am Freitag von der NRW-Landesregierung und den Bergbaubetreibenden „ein sofortiges Moratorium für die Kohleförderung unter Lützerath“.

Ein Moratorium lasse alle Beteiligten innehalten und schaffe Zeit für die Klärung der Notwendigkeit weiterer Kohleförderung, hieß es weiter. „Die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energieträger und eine Beendigung der Kohleverstromung in Deutschland sollte so schnell wie möglich umgesetzt werden und braucht erheblich mehr politischen Nachdruck, um die enormen Zerstörungen an Landschaft und Klima zu beenden“, heißt es in dem Beschluss.

Lützerath Räumung: Die letzten Tage des Dorfes im Braunkohlerevier - eine Chronologie
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Die letzten Tage von Lützerath – eine Chronologie

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Foto: dpa/Henning Kaiser

Lützerath, das zu Erkelenz westlich von Köln gehört, war in einem tagelangen Großeinsatz der Polizei gegen den Widerstand Hunderter Klimaaktivisten geräumt worden. Der Energiekonzern RWE will dort Braunkohle abbauen. Am Donnerstag wurde in Lützerath das letzte Haus abgerissen. Der Rückbau der Siedlung wird nach Angaben von RWE aber noch Wochen dauern.

Die Grünen-Politiker Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und seine NRW-Kollegin Mona Neubaur verweisen stets auf den mit RWE erzielten Kompromiss, wonach Lützerath zwar abgerissen und die Kohle darunter abgebaggert wird. Dafür werde aber der Kohleausstieg im Rheinischen Revier um acht Jahre auf 2030 vorgezogen und fünf Nachbardörfer würden verschont.

(toc/dpa)
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