„Gewaltige Aufgaben vor uns“ SPD beantragt Sondersitzung im NRW-Landtag nach Mordverdacht in Kita

Düsseldorf · Im Fall der Erzieherin, die in Viersen ein dreijähriges Kita-Kind ermordet haben soll, hat die SPD-Fraktion eine Sondersitzung des Familienausschusses im Landtag beantragt. Er soll am 4. Juni tagen.

Grablichter vor der Kita in Viersen.

Grablichter vor der Kita in Viersen.

Foto: dpa/Marius Becker

„Wenn sich herausstellt, dass unsere Gesetze den Tod Gretas begünstigt haben, dann müssen wir auch hier zu Veränderungen kommen“, sagte der SPD-Abgeordnete Dennis Maelzer am Freitag im Düsseldorfer Landtag.

Es sei richtig, dass NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) einen Bericht des Landesjugendamtes angefordert habe, um die erschütternden Vorfälle in der Kita in Viersen aufzuklären. „Auch wir als Parlament sollten die Aufklärung begleiten“, sagte Maelzer. Bei den Ermittlungen gegen die Erzieherin war die Polizei auf mehrere Vorkommnisse in drei Kitas gestoßen, in denen die Frau vorher gearbeitet hatte. In keinem Fall war Anzeige gestellt worden.

„Der Tod Gretas ist ein besonders schockierender Fall, weil er in Obhut einer Kita geschehen ist“, sagte Maelzer. „Doch jede Woche sterben in Deutschland zwei bis drei Kinder durch Misshandlungen und Gewalt.“ Berechtigte Datenschutzinteressen müssten mit dem Kinderschutz in Einklang gebracht werden.

„Es muss klar sein: Das Kindeswohl steht immer an erster Stelle.“ Dies müsse in Arztpraxen ebenso gelten wie in Kitas. „Hier haben wir als Landesgesetzgeber noch gewaltige Aufgaben vor uns.“

(hsr/dpa)
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