Spionage-Prozess in Düsseldorf Agent im Dienste Ankaras?

Düsseldorf · Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate verhandelt das Düsseldorfer Oberlandesgericht gegen einen mutmaßlichen türkischen Spion. Beide Verfahren hängen zusammen.

Düsseldorf - Moskauer Straße: SEK-Einsatz in Hotel - Festnahme
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SEK-Einsatz an Hotel in Düsseldorf - Festnahme

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Foto: Gerhard Berger

Ein 47-jähriger Deutsch-Türke muss sich in Düsseldorf wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit vor Gericht verantworten. Das Verfahren beginnt an diesem Donnerstag (14.00) am Oberlandesgericht.

Laut Anklage hatte sich der Taxifahrer aus Köln im August 2021 gegenüber einem bereits als Agenten verurteilten mutmaßlichen Komplizen bereit erklärt, für zwei türkische Geheimdienste Informationen über mutmaßliche türkische Regimegegner zu beschaffen.

So soll er dem 41-Jährigen mehrere Gülen-Anhänger genannt und ihm deren Daten übermittelt haben. Wie es heißt, hat der Angeklagte im Ermittlungsverfahren behauptet, dass nie beabsichtigt war, die gesammelten Informationen an türkische Behörden weiterzugeben.

Außerdem soll er dem 41-Jährigen 200 Schuss scharfe Munition verkauft und in seiner Kölner Wohnung übergeben haben. Die Patronen und eine Liste mit Namen und Steckbriefen von Anhängern der Gülen-Bewegung waren im September 2021 in einem Düsseldorfer Hotelzimmer gefunden worden und hatten einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst.

Das Oberlandesgericht hatte den 41-Jährigen im Juli zu einer 21-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt.

(toc/dpa)
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