Umstrittener Einsatz in Düsseldorfer Altstadt Polizisten sollen bei Fixierung von 15-Jährigem richtig gehandelt haben

Düsseldorf · Im August hatte ein Video von einer Festnahme eines Jugendlichen in der Düsseldorfer Altstadt für Aufsehen gesorgt. Die Ermittlungen zeigen nun, dass sich die Polizisten richtig verhalten haben sollen.

 Ein Bild aus dem Video der Festnahme, das im Netz kursierte.

Ein Bild aus dem Video der Festnahme, das im Netz kursierte.

Foto: Twitter

Die Polizisten, die Mitte August in der Altstadt einen 15-Jährigen fixiert und festgenommen haben, sollen sich richtig verhalten haben. „Die angewandten Eingriffstechniken entsprechen den in Aus- und Fortbildung vermittelten Techniken“, bestätigte das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW.

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Bezahlinhalt) berichtete, werden die Polizisten in dem Abschlussbericht des mit dem Fall betrauten Duisburger Kriminalhauptkommissars entlastet. Mehrere Überwachungskameras aus der Altstadt und ein Video, das im Netz kursierte und für heftige Diskussionen sorgte, wurden analysiert.

Vieles deute darauf hin, dass der heute 16 Jahre alte Deutsch-Marokkaner sich seine Verletzungen am Tag nach der Festnahme bei einer Prügelei auf einer Geburtstagsfeier zugezogen hatte. Am selben Abend begab sich das Opfer mit seinem Vater in eine Klinik – wo der Jugendliche die Beschwerden auf den Polizeieinsatz am Vortag geschoben haben soll. Die Party-Schlägerei sei nicht erwähnt worden. Auch sollen Freunde des Jugendlichen einen Zeugen eingeschüchtert haben.

Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft leitet die Ermittlungen in dem Verfahren. Nach Angaben einer Sprecherin sind die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen, die Beteiligten hätten aber noch Zeit zur Stellungnahme.

 Der Fall hatte im August bundesweit für Aufsehen gesorgt. Ein Video in den sozialen Medien zeigte den Polizeieinsatz vom Abend des 15. August am Bolker Stern: Kostenpflichtiger Inhalt Ein Polizist fixierte einen Jugendlichen, der zuvor die Beamten angegriffen haben soll, im Kopfbereich am Boden. Sofort wurden Erinnerungen wach an den Tod von George Floyd in den USA. Der fragliche Beamte wurde in den Innendienst versetzt, aus Neutralitätsgründen hatte die Polizei Duisburg die Ermittlungen übernommen. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat die Aufgabe zu beurteilen, ob es sich bei dem Vorgang um eine Körperverletzung im Amt handelt.

(veke)
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