Gesundheitsausschuss in Düsseldorf Pflegeheime in Nordrhein-Westfalen bundesweit am teuersten

Düsseldorf · Die Pflegeheime in Nordrhein-Westfalen sind die teuersten im Bundesgebiet. Ein Pflegeplatz kostet in NRW durchschnittlich 1.733 Euro monatlich.

 Pflegekraft mit Seniorin (Symbolbild)

Pflegekraft mit Seniorin (Symbolbild)

Foto: dpa/Christoph Schmidt

Durchschnitt liege bei 1.212 Euro, teilte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag dem Gesundheitsausschuss in Düsseldorf mit. In Baden-Württemberg, das beim Personaleinsatz in den Pflegeeinrichtungen ähnlich gute Werte wie NRW erreiche, koste ein Heimplatz monatlich im Schnitt 1.524 Euro.

Laumann lehnte eine Bewertung ab, ob die relativ gute Personalausstattung in den Einrichtungen zwangsläufig auch zu einer guten Pflegequalität führe. Dies könne erst seriös beurteilt werden, wenn die neuen Richtlinien zur Qualitätsprüfung für die vollstationäre Pflege umgesetzt seien. Aus Sicht des Gesundheitsministeriums sei "unklar", ob die teils enormen preislichen Unterschiede zwischen den Bundesländern alleine mit dem Personalfaktor erklärt werden könnten.

Zugleich verwies der Gesundheitsminister auf die "breite Spanne der qualitativen Vorgaben" in den 16 Bundesländern. Wie NRW hätten sieben weitere Bundesländer festgelegt, dass Pflegeheime 80 Prozent Einzelzimmer unterhalten müssten. Zudem sei in NRW vorgeschrieben, dass Pflegeeinrichtungen maximal 80 Plätze haben dürften. Eine solche Beschränkung habe derzeit kein anderes Bundesland. Allerdings plane Bremen eine Beschränkung auf 60 Plätze. In Baden-Württemberg gebe es eine Obergrenze von 100 Plätzen pro Heim.

In den meisten Bundesländern gilt laut Laumann für Pflegeheime die Vorgabe einer Mindestgröße für Einzelzimmer von 14 Quadratmetern. Sechs Bundesländer lägen gegenwärtig mit 12 Quadratmetern unter dieser Vorgabe. Bei den Gemeinschaftsflächen verlangten NRW, Berlin und Brandenburg fünf Quadratmeter pro Person. In den übrigen Bundesländern sei dieser Wert geringer. Auch Vorgaben für die Schaffung von technischen Voraussetzungen für Rundfunk, Telekommunikation und Internetzugängen seien in dem meisten Bundesländern Standard.

(hsr/kna)
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