Amtsgericht Düsseldorf Lehrer im Ruhestand kassiert volles Gehalt - Prozess geplatzt

Düsseldorf · Neun Jahre lang im Ruhestand volles Gehalt kassieren - das soll einem ehemaligen Lehrer aus Gelsenkirchen gelungen sein, mit freundlicher Unterstützung des Landes. Der Prozess vor dem Amtsgericht Düsseldorf ist am ersten Tag direkt abgesagt worden.

 Die Fassade des Landgerichts an der Werdener Straße in Düsseldorf (Symbolbild)

Die Fassade des Landgerichts an der Werdener Straße in Düsseldorf (Symbolbild)

Foto: dpa/Marcel Kusch

Ein Lehrer aus Kostenpflichtiger Inhalt Gelsenkirchen soll trotz seines Vorruhestands neun Jahre lang weiter volles Gehalt kassiert haben. An diesem Montag sollte sich der 67-Jährige in Düsseldorf wegen besonders schweren Betrugs vor Gericht verantworten.

Durch seine kurzfristige Krankmeldung hat der früherer Physik-Lehrer den Prozess beim Amtsgericht scheitern lassen. Laut Anklage soll der 67-Jährige – obwohl schon seit Ende 2009 im Ruhestand – bis Anfang 2018 sein Lehrergehalt weiter kassiert haben, insgesamt fast eine halbe Million Euro.

Das lag daran, dass sein Ausscheiden aus dem Dienst durch einen Fehler nicht ans Landesamt für Besoldung und Versorgung (LBV) übermittelt worden war. Der Ex-Lehrer hätte laut Anklage diese Über-Bezahlung melden müssen.

Auch hat er angeblich innerhalb von acht Jahren mehrfach Rechnungen zur Kranken- und Pflegeversicherung vorlegt, um Arbeitgeberzuschüsse einzustreichen.

Sobald der Angeklagte wieder gesund ist, wird der Prozess gegen ihn neu angesetzt. Einen Termin dafür gibt es aber noch nicht.

(wuk)
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