Hochschulstandorte In NRW fehlen noch 5000 Studentenbuden

Düsseldorf · Während in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Studienanfänger leicht zurückgegangen ist, fehlen noch tausende von Studentenwohnungen. Über 1500 Wohnplätze befinden sich aber immerhin schon im Bau.

Zehn Tipps für die Studentenbude
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Zehn Tipps für die Studentenbude

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Foto: dpa, Johanna Uchtmann

Nach Angaben von NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) ist die Zahl der Studienanfänger nach dem Rekordhoch im Studienjahr 2015 infolge des doppelten Abiturjahrgangs jetzt auf 105.929 gesunken. Das sei ein Rückgang um 3,2 Prozent. Dennoch bilde die Zahl der Studierenden mit insgesamt 745.000 Personen den bisherigen Höchststand.

Für viele Studierende, vor allem in den klassischen Hochschulorten, sei das Thema Wohnen nach wie vor ein Problem. In den letzten sechs Jahren hat sich der mit Landesmitteln geförderte Bestand zwar von landesweit knapp 37.000 (2011) auf fast 39.000 Wohnungen vergrößert; insgesamt gibt es sogar 52.000 Wohnplätze für Studenten in NRW. Nach Angaben von Detlef Rujanski, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der NRW-Studierendenwerke, fehlen aber noch etwa 5000 Wohnungen.

Immerhin sind laut Schulze 1623 Wohnplätze im Bau; fast 4.000 befänden sich in der Planung. Ihren Angaben zufolge sollen in Aachen 392 Plätze entstehen, und zwar voraussichtlich am Kastanienweg III. Zudem gebe es für Aachen noch das Projekt Gemmenicher Weg mit 48 Wohnplätzen. Weitere Standorte sind unter anderen Essen, (53 Plätze), Jülich (148), Kleve (88), Köln (132), Münster (97), Dortmund (26), Mülheim/Ruhr (125) und Bielefeld (73).

Außerdem will das Land den Studierendenwerken im nächsten Jahr fast 40 Millionen Euro für die Modernisierung von "Studentenbuden" zur Verfügung stellen. Jeweils 40 Prozent der Kosten will es als Zuschuss gewähren; die übrigen 60 Prozent müssen von dem jeweils betroffenen Studentenwerk aufgebracht werden. "Insgesamt können durch die Zuschüsse rund 2900 Wohnheimplätze an vier Standorten saniert und modernisiert werden", sagte die Ministerin. Diese Hochschulstandorte sind Münster, Bonn, Paderborn und Essen-Duisburg.

Ziel ist es, zehn Prozent der 581.000 Studierenden, die im Zuständigkeit der Studierendenwerke eingeschrieben sind, einen Wohnplatz anbieten zu können. Derzeit liegt die Quote bei 9,1 Prozent. Die durchschnittliche Warmmiete beträgt 244 Euro im Monat — das sind fünf Euro mehr als im Vorjahr. Wenig überraschend: "Leerstand gab es in den Häusern der Studierendenwerke kaum. Die Auslastung betrug 98 Prozent", berichtete Jörg Lüken von der Arbeitsgemeinschaft der Studierendenwerke.

Inzwischen bezieht jeder sechste Studierende Bafög. Im Durchschnitt lag der Fördersatz bei 434 Euro monatlich. Es sei erfreulich, dass ab Herbst der Höchstsatz von 670 auf 735 Euro steige, so Helga Fels, Referentin der Arbeitsgemeinschaft. Die Hinzuverdienstgrenze für Bafög-Empfänger werde so angehoben, dass sie einen Minijob wieder bis zur vollen Höhe von 450 Euro annehmen können, ohne dass dieses Entgelt auf den Fördersatz angerechnet wird.

Ansteigen würden auch die Einkommensfreibeträge. Insgesamt werde dadurch der Kreis der Geförderten größer. Fels rechnet mit einem Anstieg um zehn Prozent. Wird dies wie in früheren Jahren zu Problemen bei der Antragstellung und -bearbeitung führen? Fels ist sicher: "Chaos wird es nicht geben."

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