Passagier- und Gepäckkontrollen Sicherheitsfirma Kötter bewirbt sich nicht für Düsseldorfer Flughafen

Düsseldorf · Das Sicherheitsunternehmen Kötter bewirbt sich nicht für die ausgeschriebenen Passagier- und Gepäckkontrollen am Düsseldorfer Flughafen. Noch wenige Tage können sich Firmen für den Sicherheitsbereich bewerben. In den Ferien hatte es am Airport lange Wartezeiten gegeben.

 Der Flughafen in Düsseldorf (Symbolbild).

Der Flughafen in Düsseldorf (Symbolbild).

Foto: dpa/Christophe Gateau

Das Unternehmen teilte seine Entscheidung am Freitagmorgen mit. „Wir haben nach intensiver Prüfung der Unterlagen und gewissenhafter Berücksichtigung aller Rahmenbedingungen und Zukunftsperspektiven entschieden, kein Angebot für die (...) ausgelobte Ausschreibung abzugeben“, sagte Peter R. Lange, Geschäftsführender Direktor von Kötter.

Kötter wolle mit seiner Entscheidung „frühzeitig Klarheit sowohl für die Partner Bundespolizei und Flughafen als auch für die rund 1100 Luftsicherheitsassistenten“ schaffen. „Dies ist aus unserer Sicht ein Gebot der Fairness und Verantwortung“, sagte Lange.

Das Sicherheitsunternehmen Kötter war seit 15 Jahren für die Kontrollen am größten NRW-Flughafen zuständig. Der Vertrag der Firma endet vorzeitig am 31. Mai 2020. Bis dahin wolle Kötter seine Dienstleistung „vollumfänglich“ erfüllen.

Die etwa 1100 Mitarbeiter sollen vom neuen Dienstleister bei einem Betriebsübergang übernommen werden. Das Sicherheitsunternehmen wolle den Übergang für die Beschäftigten „so reibungs- und geräuschlos wie eben möglich“ gestalten.

Kötter hatte seinen Rückzug im Oktober 2019 angekündigt. Begründet wurde der Schritt damit, dass sich die Bedingungen so stark geändert hätten, dass der Auftrag kaum wirtschaftlich abzuwickeln sei. Das Unternehmen hatte etwa beklagt, dass es immer öfter starke Peaks gibt, bei denen für kurze Zeit deutlich mehr Personal angefordert wird, weil viele Passagiere abfliegen. Bezahlt werden müssen die Mitarbeiter dann aber für mindestens vier Stunden.

Am Düsseldorfer Flughafen hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme an den Luftsicherheitsschleusen gegeben. Passagiere mussten dort teilweise lang warten. Für das Chaos im Jahr 2017 sei Kötter zu Recht kritisiert worden, hieß es vom Unternehmen. Damals habe es ein Personalproblem gegeben. 2018 und 2019 habe Kötter jedoch Top-Werte bei der Erfüllung der von der Bundespolizei angeforderten Stunden erreicht. Das Unternehmen sieht sich daher nicht in der Verantwortung für die zeitweise langen Warteschlangen.

Kötter hatte im Herbst angekündigt, sich auf eine Neuausschreibung eventuell sogar wieder zu bewerben – falls die Bedingungen sich künftig ändern. Von diesem Schritt sah die Firma nun aber ab. „Unser Unternehmen hat immer betont, dass eine Beteiligung an der Neuausschreibung nur dann für uns vernünftig ist, wenn die operativen, wirtschaftlichen und sonstigen Rahmenbedingungen das unternehmerische Risiko kalkulierbar machen“, erklärte Lange. „Insgesamt betrachtet ist das aus unserer Sicht nicht der Fall. Wir bedauern dies sehr und hätten unsere Arbeit am besten Flughafen Deutschlands gerne fortgesetzt.“ Der Abschied falle Kötter „alles andere als leicht“.

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