Düsseldorf, Duisburg, Köln und Essen Diese Fernzug-Halte in NRW entfallen besonders häufig

Düsseldorf · Immer wieder kommt es vor, dass Reisende auf ihren Fernzug warten und der Halt ersatzlos entfällt. Vor allem in NRW waren zahlreiche Städte betroffen. Nun erklärt die Bahn die Hintergründe des Ausfalls.

 Ein ICE fährt an Bauarbeitern vorbei (Symbolbild).

Ein ICE fährt an Bauarbeitern vorbei (Symbolbild).

Foto: dpa/Jan Woitas

Etwa jeder 40. Fernzughalt in Deutschland ist im vergangenen Jahr ausgefallen. 2,4 Prozent aller Halte waren 2018 ersatzlos ausgefallen. Gleich vier NRW-Städte zählen zu den am stärksten betroffenen Städten: Düsseldorf, Duisburg, Köln und Essen. Am häufigsten betroffen war der Frankfurter Hauptbahnhof Frankfurt, gefolgt vom Bahnhof Frankfurt Flughafen.

In der Mehrheit der Fälle liegt der Grund für Ausfälle bei der Deutschen Bahn. „Insgesamt sind externe Gründe für mehr als ein Drittel aller Haltausfälle verantwortlich“, sagte der Bahnbeauftragte des Bundes, Enak Ferlemann, in seiner Antwort an die Grünen. Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Gemeint sind vor allem Unwetter, Streiks und Suizide.

Hauptursache für ersatzlose Ausfälle sind technische Probleme mit den Zügen. Zweithäufigste Ursache ist das Wetter. Als Gründe folgen Umleitungen und Fahrplanänderungen, etwa wenn sich Verspätungen auf der Strecke häufen. Dann kann es auch vorkommen, dass ein ICE früher wendet und den eigentlichen Zielbahnhof nicht mehr anfährt - um auf der Rückfahrt wieder pünktlich zu sein.

„Dies ist ein großes Ärgernis für die Kunden“, sagte Grünen-Chefin Annalena Baerbock. Die Abgeordnete war nach eigenen Angaben im November selbst betroffen: Ihr ICE fuhr demnach in Berlin-Spandau durch - während Baerbocks Töchter am Bahnsteig warteten.

Rund 20.000 Fahrten absolvieren die Fernzüge der Bahn jeden Monat. Ein Prozent der Züge fällt nach Konzernangaben auf der ganzen Strecke aus. Hinzu kommen die Ausfälle einzelner Halte. Im vergangenen fielen je nach Monat 1,6 bis 5,0 Prozent der ICE-Halte ersatzlos aus, bei den Intercitys waren es 1,0 bis 3,9 Prozent. Das hatte im Januar die FDP-Fraktion erfragt. Nach den monatlichen Zählungen warteten demnach zwei bis sieben Prozent der Reisenden vergeblich auf den Fernzug, mit dem sie fahren wollten.

Die Ursachen sind vielfältig. Insgesamt 28 verschiedene Ursachen nennt Ferlemann unter Berufung auf das Unternehmen. Mal gibt es Probleme beim Personal, dann ist die Oberleitung nicht in Ordnung, dann bringt eine Baustelle den Fahrplan durcheinander. Es gibt auch eine Reihe von Störungen, für die die Bahn nichts kann: Gegenstände auf Gleisen, Böschungsbrände, Vandalismus. Auch wenn die Polizei Kinder oder Brombeerpflücker von den Gleisen holen muss, kann das dazu führen, dass die Fahrgäste am nächsten Bahnhof vergeblich warten.

Ferlemann, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, hob hervor, die Bahn gehe systematisch vor gegen Halteausfälle. So sollen Milliarden-Investitionen in neue Züge und ein Ausbau der Werkstätten Ausfälle verhindern. Im Kampf gegen externe Störungen werden etwa Bäume und Sträucher zurückgeschnitten.

(mba/dpa)
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