Nach Großbrand in Moria NRW-Landtagsparteien debattieren über Aufnahme von Flüchtlingen

Düsseldorf · Als Ministerpräsident Laschet Anfang August das überfüllte Flüchtlingslager Moria besuchte, war er erschüttert. Nun ist Moria abgebrannt – in NRW wird diskutiert, wie man den Menschen helfen soll.

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Flüchtlingscamp Moria brennt - Lager evakuiert

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Foto: dpa/Panagiotis Balaskas

Die Debatte über die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem abgebrannten griechischen Lager Moria hat auch den nordrhein-westfälischen Landtag erreicht. Die Grünen wollen in einer Aktuellen Stunde zu der Brandkatastrophe auf der Insel Lesbos am Mittwoch (10 Uhr) wissen, welchen konkreten humanitären Beitrag NRW leisten wolle. Die SPD-Fraktion fordert in einem Antrag, dass die schwarz-gelbe Landesregierung auf Bundesebene Soforthilfe für die Flüchtlinge unterstützt und sich für die Evakuierung von Moria einsetzt.

NRW hatte die Aufnahme von 1000 Flüchtlingen angeboten sowie auch technische Soforthilfe vor Ort, falls Griechenland Unterstützung anfordere. Nach dem Brand in Moria sei sowohl schnelle humanitäre Hilfe als auch eine europäische Lösung nötig, hatte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) gesagt. Deutschland könne aber nicht alle 12.000 Menschen aus dem Lager aufnehmen. Laschet, der sich um den CDU-Bundesvorsitz bewirbt, hatte Anfang August das heillos überfüllte Lager Moria auf Lesbos besucht und von einem „Aufschrei der Verzweifelten“ gesprochen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) hatten sich am Dienstag darauf verständigt, rund 1500 weitere Migranten von den griechischen Inseln in Deutschland aufzunehmen. Es handelt sich um Familien mit Kindern, die in Griechenland bereits als schutzbedürftig anerkannt wurden. Die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken hatte gefordert, Deutschland müsse mehrere Tausend Geflüchtete aus Griechenland aufnehmen.

Die griechischen Behörden gehen davon aus, dass Moria - das größte Flüchtlingslager Europas - von Migranten angezündet worden war. Griechenland hat - abgesehen von 400 unbegleiteten Minderjährigen - offiziell bislang nicht um die Aufnahme der obdachlos gewordenen Menschen in anderen EU-Staaten gebeten. Vielmehr begann man mit dem Aufbau eines Zeltlagers auf Lesbos.

(chal/dpa)
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