Nach Silvester in Düsseldorf 100.000 Liter Müll müssen von den Straßen geputzt werden

Köln/Düsseldorf · Wenn die letzten Böller geknallt haben und Sektflaschen geleert sind, geht das große Aufräumen los. Die Stadtreinigung ist in den NRW-Innenstädten mit Extra-Schichten im Einsatz. Gefragt ist aber auch die Hilfe der Feiernden.

 Helfer säubern am Neujahrsmorgen mit Besen die Straßen. (Symbolbild)

Helfer säubern am Neujahrsmorgen mit Besen die Straßen. (Symbolbild)

Foto: dpa/Tobias Kleinschmidt

Während sich Menschen auf Silvesterpartys und Feuerwerk freuen, denken die Mitarbeiter der städtischen Abfall- und Reinigungsbetriebe schon an den „Tag danach“: Dann muss der Müll auf den Straßen beseitigt werden. Für das Aufräumen nach der Party sind in den meisten Städten zusätzliche Schichten eingeplant. Eine Übersicht.

Die Düsseldorfer Awista ist am Neujahrstag mit 85 Mitarbeitern im Einsatz - das ist etwa ein Viertel der Angestellten. Sie säubern die beliebten Feierbereiche in der Altstadt und am Rhein. „Erfahrungsgemäß kommen dabei 80.000 bis 100.000 Liter Müll zusammen“, sagt ein Sprecher. Vor allem große Abschussbatterien und Raketenreste sollten die Feiernden nach Möglichkeit selbst einsammeln. „Die blockieren gerne die Ansaugrohre der Kehrmaschinen.“

In Dortmund sind zusätzlich zur regulären Nachtschicht von 18 Personen acht weitere Mitarbeiter im Einsatz, um die Innenstadt zu reinigen. „Durch das Feuerwerksverbot in zwei Bereichen der Innenstadt gab es hier im vergangenen Jahr allerdings einen Rückgang der Verschmutzungen“, sagt Petra Hartmann von der Entsorgung Dortmund (EDG). In den Außenbereichen der Stadt seien zusätzlich noch einmal fünf Mitarbeiter unterwegs. „Der Rest wird über die reguläre Straßenreinigung nach den normalen Einsatzplänen erledigt“, erklärt Hartmann.

Auch in Hamm werden die Bezirke außerhalb der Innenstadt durch die normale Straßenreinigung gesäubert, Extraschichten gibt es nicht. „Wenn jeder vor seiner eigenen Haustür kehrt und die Reste der Raketen und Knaller entfernt, haben zum einen die Stadtreiniger pünktlich Feierabend und zum anderen sieht die Stadt auch wieder sauber und einladend aus“, sagt Reinhard Bartsch, Leiter des Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetriebes Hamm (ASH).

Laut Straßenreinigungssatzung müssten Bürger ihre Gehwege ohnehin selbst säubern - außer die Straßenreinigung erfolge bei ihnen als sogenannte Vollreinigung. In der Innenstadt seien die Mitarbeiter an Neujahr allerdings ab 6.00 Uhr morgens unterwegs, um Reste von Silvesterknallern und Sektflaschen zu beseitigen.

Bei den Kölner Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB) blickt man dem Jahreswechsel entspannt entgegen - im Gegensatz zu den Karnevalstagen, an denen „die ganze Mannschaft“ im Einsatz sei, bewältige man den Neujahrstag mit rund 150 von 700 Stadtreinigern, erklärt ein Sprecher. „Bei uns ist jeder Mitarbeiter nur alle paar Jahre mal an Neujahr dran. Manche machen das sogar gern“, erzählt er. Die wichtigsten Hauptverkehrsstraßen werden in Köln schon ab 0.30 Uhr gesäubert, insgesamt beseitigt die AWB jedes Jahr zu Silvester rund 30.000 Liter Müll.

Die Erfahrungswerte zeigen auch in Bonn, dass Silvester „nicht schlimmer als Karneval ist“, sagt Bonn Orange-Sprecherin Jasmin Mangold. „Zu Silvester müssen die Raketen, Böller und Sektflaschen vermehrt entsorgt werden, an Karneval sind es eher das verschmähte Wurfmaterial, Verpackungsmüll sowie Glas.“ Nichtsdestotrotz sind an Silvester und dem Neujahrstag insgesamt knapp 30 Stadtreiniger im Einsatz.

(siev/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort