In der Tiefe fehlt weiter Wasser Monatelang kräftige Niederschläge – NRW-Böden vom Dürrestress erholt

Jülich · Wochenlang Regen oder Schnee, tiefe Pfützen auf Feldern - manch einer hat langsam genug davon. Für die jahrelang ausgetrockneten Böden sind die Niederschläge aber ein Segen. Das Wasser ist längst nicht in den tiefen Schichten angekommen.

Nach kräftigen Niederschlägen in den vergangenen Monaten haben sich die Böden in NRW von den Dürresommern der vergangenen Jahre erholt.

Nach kräftigen Niederschlägen in den vergangenen Monaten haben sich die Böden in NRW von den Dürresommern der vergangenen Jahre erholt.

Foto: dpa/Fabian Sommer

Nach monatelangen kräftigen Niederschlägen haben sich die Böden in Nordrhein-Westfalen von den Dürresommern der vergangenen Jahre leicht erholt. Aktuell lägen die Werte für das Bodenwasser von null bis zwei Metern Tiefe wieder im langjährigen Schnitt (2011-2021) und im Südwesten des Bundeslandes sogar knapp darüber, sagte der Geowissenschaftler Alexandre Belleflamme vom Forschungszentrum Jülich.

Noch tiefere Bodenschichten seien aber fast überall in NRW weiter zu trocken, wie eine Auswertung des Wasserspeichers von null bis 60 Metern Tiefe im Vergleich zum langjährigen Mittel ergebe.

Die Wasserversorgung in der Oberflächenschicht bis zwei Metern Tiefe ist besonders relevant, weil Getreide- und Baumarten in diesem Bereich wurzeln. Trockenheit in tieferen Schichten lasse aber Niederschläge schnell versickern und könne auf Dauer zu Problemen bei der Grundwasserversorgung führen, sagte Belleflamme.

Für dieses Frühjahr und den Frühsommer stünden die Zeichen auf Erholung. Es sei NRW-weit wieder mit Wasserspeicher-Werten im langjährigen Mittel zu rechnen, sagte Belleflamme. Zu trockene Böden seien örtlich nach jetzigem Stand allerdings weiter in Ostwestfalen möglich. Im Südwesten, etwa in der Eifel, würden dagegen teils leicht überdurchschnittliche Werte erwartet.

Das Forschungszentrum bietet zusammen mit anderen deutschen Instituten unter dem Projektnamen „Adapter“ einen Wassermonitor an, der sich neben wissenschaftlichen Zielen auch an die Landwirtschaft richtet. Grundlage sind Berechnungen auf Basis von Niederschlags- und Verdunstungsdaten kombiniert mit Daten zur Bodenbeschaffenheit. Abgesichert werden die Berechnungen mit Messungen von Bodensonden.

(toc/dpa)
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