Drohnenangriff Solinger IS-Terrorist Christian Emde in Syrien ums Leben gekommen

Solingen · Der Mann gehörte zu den bekanntesten Gesichtern des sogenannten Islamischen Staates (IS). Doch jetzt hat der Solinger Salafist Christian Emde seine Mitglied­schaft in der Terrormiliz mit dem Leben bezahlt.

 Der Journalist Jürgen Todenhöfer (links) führte für das RTL-Nachtjournal ein Gespräch mit Christian Emde, der sich Abu Qatada nannte.

Der Journalist Jürgen Todenhöfer (links) führte für das RTL-Nachtjournal ein Gespräch mit Christian Emde, der sich Abu Qatada nannte.

Foto: RTL (Archiv)/RTL

Denn Medienberichten zufolge soll der Konvertit bereits Ende vergangenen Jahres bei einem Drohnenangriff in Syrien getötet worden sein. Dies hat die „Bild“-Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf andere IS-Kämpfer in ihrer Online-Ausgabe berichtet. Aus deutschen Sicherheitskreisen gab es zunächst keine Bestätigung für den Tod Emdes. „Das Auswärtige Amt verfügt diesbezüglich über keine Erkenntnisse“, sagte am Donnerstagvormittag der bergische Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt (CDU), der Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und zudem außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist, im Gespräch mit unserer Redaktion. Später wurde der Deutschen Presse-Agentur in Berlin der Tod Emdes bestätigt.

Emde gehörte zu den schillerndsten Figuren der deutschen Salafisten-Szene. Nach seinem Übertritt zum Islam im Jahr 2003 hatte sich der Solinger zunehmend radikalisiert und war 2011 in Großbritannien wegen des Besitzes von Bombenbauanleitungen verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland schloss sich Emde dann erneut dem später verbotenen Salafisten-Verein Millatu Ibrahim an und zog schließlich im Jahr 2013 in die Bürgerkriegsgebiete des Nahen Ostens.

Dort avancierte Emde in der vom IS besetzten irakischen Stadt Mossul zu einer Art Sprecher der Terrororganisation. So gab der Solinger Ende 2014 dem ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Jürgen Todenhöfer ein Interview, in dem er seiner alten Heimat Deutschland drohte. Zudem soll Christian Emde als Rekrutierer des Islamischen Staates aktiv gewesen sein. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, war Emde in Syrien mit mehreren Frauen verheiratet, mit denen er auch Kinder haben soll.

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