Organisierter Drogenhandel 15 Bandidos-Rocker bei Drogenrazzia festgenommen

Emmerich/ Rheine · Bei einer länderübergreifenden Drogenrazzia sind am Dienstag sieben Mitglieder des Rockerclubs Bandidos in NRW festgenommen worden, insgesamt waren es 15. Schwerpunkte der Razzia in Deutschland waren Emmerich und Rheine.

Bordell und Villa bei Drogen-Razzia durchsucht
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Bordell und Villa bei Drogen-Razzia durchsucht

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Mit einer europaweiten Großrazzia ist die Polizei am Dienstagmorgen gegen organisierte Drogenkriminalität im Rockermilieu vorgegangen. Unter der Federführung des Polizeipräsidiums Münster fanden Durchsuchung in 40 Objekten in Deutschland, Finnland und den Niederlanden satt. Schwerpunkt der Aktion waren der Niederrhein und das Münsterland. In Emmerich durchsuchte die Polizei einen Saunaclub und in Steinfurt ein ehemaliges Bordell, das der Rockerbande Bandidos als Unterkunft dienen soll. "Wir ermitteln in diesem Verfahren gegen Angehörige der Bandidos", erklärte Oberstaatsanwalt Stefan Lechtape. "Ihnen wird die gewerbsmäßige Herstellung und der internationale Handel mit Rauschgift vorgeworfen. Sie sind international organisiert und professionell vernetzt", erklärte Lechtape.

Die Ermittler nahmen bei der Razzia acht Bandidos in Finnland und sieben Bandidos in Münster im Alter von 36 bis 51 Jahren fest. Bei den Durchsuchungen wurden Drogen in Form von Marihuana, Kokain und Amphetaminen im Wert von rund 30.000 Euro sichergestellt. Zudem entdeckten die Fahnder abgeerntete Marihuana-Plantagen. Die Erzeugnisse befanden sich bereits in einer Trocknungsanlage in den Niederlanden. Neben den Drogen fanden die Ermittler eine Handgranate und mehrere scharfe Schusswaffen samt Munition sowie einen fünfstelligen Bargeldbetrag. "Mit diesem Einsatz ist uns ein großer Schlag gegen den Vertrieb dieser verbotenen Substanzen gelungen", sagte Einsatzleiter Thomas Marx.

Rekord-Drogenfund in der Region
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Rekord-Drogenfund in der Region

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Die Großrazzia war monatelang geplant worden und stand unter strengster Geheimhaltung. Durchsuchungen fanden unter anderem auch in Kleve, Ochtrup, Rheine, Herford, Minden und Lünen statt. Bundesweit gab es außerdem noch Razzien in Magdeburg, Lüneburg, Hasbergen und Selm.

Die Rauschgiftkriminalität ist in Deutschland im vergangenen Jahr um fast zehn Prozent und liegt nach einer Reihe von erfolgreichen Jahren im Kampf gegen Drogenkriminalität mit knapp 270 000 polizeilich erfassten Fällen wieder auf dem Niveau von 2005. Der Vormarsch der synthetischen Drogen macht Regierung und Ermittlungsbehörden die größten Sorgen. Sie würden bei Rauschgift-Konsumenten immer beliebter. Neben Crystal Meth greifen Drogenkonsumenten immer häufiger zu "Neuen Psychoaktiven Substanzen" (NPS). In Deutschland gibt es dem Drogenbericht zufolge mittlerweile über 1500 Produkte mit rund 160 unterschiedlichen Substanzen.

Nachteinsatz: Hells Angels und Bandidos in Köln
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Razzia bei Satudarah-Rockern in Duisburg

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Foto: Rene Anhuth / ANC-NEWS

Im vergangenen Jahr leitete das Zollfahndungsamt Essen in NRW 1343 Ermittlungsverfahren im Rauschgiftbereich ein. Die Ermittler stellten dabei unter anderem chemische Grundstoffe aus Fernost zur Herstellung von 34 Millionen Ecstasypillen sicher. In einem weiteren Fall wurden drei Tonnen Cannabis mit einem Straßenverkaufswert von 30 Millionen Euro gefunden. Zwei Männer aus dem Sauerland schmuggelten das Rauschgift in Säcken mit Palmkernschalen.

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