„Er hat in Deutschland keine Familie“ Von Polizei erschossener 16-Jähriger erst wenige Tage in Dortmund

Dortmund · Der 16-Jährige, der in Dortmund von Schüssen aus einer Polizei-Maschinenpistole getötet wurde, war erst wenige Tage in der Stadt. Im April war er als unbegleiteter Flüchtling in Deutschland angekommen.

 Der in Dortmund von der Polizei erschossene Jugendliche war erst wenige Tage in der Stadt (Archivbild).

Der in Dortmund von der Polizei erschossene Jugendliche war erst wenige Tage in der Stadt (Archivbild).

Foto: dpa/Markus Wüllner

Der in Dortmund durch Schüsse aus einer Polizei-Maschinenpistole getötete Jugendliche ist wohl erst wenige Tage vor dem Einsatz in der Stadt untergebracht worden. Nach den dort vorliegenden Erkenntnissen sei der 16-Jährige im April 2022 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling in Deutschland angekommen, teilte die Stadt Dortmund am Freitag auf Nachfrage mit. Anfang August sei er in Dortmund untergebracht worden.

„Er hat in Deutschland keine Familie“, teilte eine Sprecherin der Stadt mit. Nach seiner Ankunft wurde er nach dem Königsteiner Schlüssel - der die Verteilung von Flüchtlingen regelt - Rheinland-Pfalz zugewiesen. In der ersten Augustwoche sei er von dem dort zuständigen Jugendamt, das die Vormundschaft für ihn habe, in Dortmund untergebracht worden.

Dortmund: Demonstration nach Tod eines 16-Jährigen durch Schüsse der Polizei
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Demonstration in Dortmund nach Tod eines 16-Jährigen

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Foto: dpa/Roberto Pfeil

Am Montag war der 16-Jährige aus dem Senegal, der Beamte mit einem Messer angegriffen haben soll, in Dortmund von einem Polizisten erschossen worden. Er gab sechs Schüsse aus einer Maschinenpistole MP5 ab, fünf davon trafen. Die Beamten hatten vorher auch Pfefferspray und Taser eingesetzt. Der Jugendliche hatte sich laut Staatsanwaltschaft kurz vor dem Einsatz wegen psychischer Probleme selbst in eine Psychiatrie begeben.

(toc/dpa)
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