Urteil in Dortmund Vater in Badewanne mit Holzlatte erschlagen - neun Jahre Haft

Dortmund · Eine Frau aus Hamm ist zu neun Jahren Haft verurteilt worden, weil sie ihren pflegebedürftigen Vater im Streit mit einer Holzlatte erschlagen hat. Das Opfer war inmitten einer großen Blutlache gefunden worden.

 Der Eingangsbereich des Landgericht in Dortmund. (Symbolfoto)

Der Eingangsbereich des Landgericht in Dortmund. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Bernd Thissen

Das Dortmunder Schwurgericht hat am Montag eine 47-jährige Frau aus Hamm wegen Totschlags zu neun Jahren Haft verurteilt. Die Deutsche hatte zugegeben, im März 2020 ihren pflegebedürftigen Vater im Streit mit einer Holzlatte erschlagen zu haben. Das Opfer war inmitten einer großen Blutlache in der Badewanne seiner Wohnung gefunden worden. Ermittler sprachen später von einem „äußerst blutigen Tatort“, den sie so noch nie gesehen hätten.

Die Angeklagte hatte im Prozess einen heftigen Streit mit ihrem Vater geschildert. Das Verhältnis zu dem 75-Jährigen sei seit Jahren kaputt gewesen. Und am Tattag habe er sie wieder einmal „auf seine gewohnt hämische Art beleidigt“. Ein psychiatrischer Sachverständiger hatte jedoch ausgeschlossen, dass die Frau deshalb emotional so aufgeladen war, dass sie als vermindert schuldfähig eingestuft werden müsse. Immerhin hatte sich die 47-Jährige vor dem Verlassen der Wohnung vermummt, um auf den Videos der Überwachungskamera im Eingangsbereich nicht erkannt zu werden. Und anschließend war sie seelenruhig einkaufen gegangen.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Verteidiger der Angeklagten hatte maximal sechseinhalb Jahre Haft beantragt. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft hatte eine Strafe von elf Jahren und drei Monaten gefordert.

(dpa)
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