Ärger in Dortmund Schülerinnen wegen Regenbogenflagge verfolgt und beleidigt

Dortmund · Drei Schülerinnen hatten in Dortmund eine Regenbogenflagge mit zur Schule gebracht. Daraufhin seien die drei von Mitschülern angegangen worden. Der Vorfall an der Robert-Koch-Realschule schlug vor allem im Netz hohe Wellen.

 Mitschüler sind in Dortmund Jugendliche wegen einer Regenbogenfahne angegangen. (Symbolbild)

Mitschüler sind in Dortmund Jugendliche wegen einer Regenbogenfahne angegangen. (Symbolbild)

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Drei Schülerinnen in Dortmund, die als Zeichen der Toleranz eine Regenbogenfahne geschwenkt haben, sind auf dem Schulhof hart angegangen worden. Der Vorfall an der Robert-Koch-Realschule schlug vor allem im Netz hohe Wellen, nachdem einzelne Schüler Videos auf Social Media-Kanälen verbreiteten. Die Schulleitung sei fassungslos, die Geisteshaltung der Schulgemeinschaft bleibe aber Toleranz, betonte Schulleiter Wolfgang Siebeck am Donnerstag auf dpa-Anfrage.

Vor einer Woche hatten der Schulleitung zufolge drei Achtklässlerinnen anlässlich des „Pride Months“ auf dem Schulhof in einer Pause eine Regenbogenfahne über den Schulhof getragen. Von anderen Schülerinnen und Schülern seien sie ausgebuht und mit Wasserpistolen bespritzt worden, ein Schüler habe ihnen die Flagge entrissen. Mehrere Medien hatten berichtet. Den Skandal hatte auch die Szene-Bloggerin „Wikiriot“ bekannt gemacht. Die Aktionswochen „Pride Month“ rücken weltweit Vielfalt in den Mittelpunkt.

„Wir bedauern den Vorfall zutiefst“, beteuerte Siebeck. Die einem Video zu entnehmende Szene spiegele nicht die Haltung der Mehrheit an der Realschule wieder. Auf den Videos seien vor allem Kinder der Jahrgänge 5 und 6 zu erkennen. Mit den drei betroffenen Schülerinnen habe man bereits intensiv gesprochen. „Gemeinsam werden wir den Vorfall zum Anlass nehmen, uns noch stärker für Toleranz und Empathie anderen gegenüber einzusetzen“, sagte Siebeck. Nun aber die gesamte Schulgemeinschaft zu verurteilen, sei ungerecht. Die Realschule wird von rund 500 Schülerinnen und Schülern aus gut 30 Nationen besucht.

(kag/dpa)
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