Die Einsatzkräfte der Bundespolizei stellten bei ihren Ermittlungen fest, dass es sich dabei um einen 16-Jährigen handelte, der auf dem Bahnsteig 1 des Haltepunktes gestanden hatte. Dann bemerkte er, dass er am falschen Bahnsteig stand und wollte zum gegenüberliegenden Bahnsteig wechseln. Er überquerte die Gleise, obwohl die Schranken bereits geschlossen waren - und übersah dabei den herannahenden Regionalexpress. Der Lokführer leitete umgehend eine Notbremsung ein. Der Zug kam allerdings erst 300 Meter hinter dem Bahnsteig zum Stehen.

Da der Lokführer davon ausging, den Jugendlichen erfasst zu haben, alarmierte er den Rettungsdienst. Der iranische Staatsangehörige hatte jedoch mehr als großes Glück, denn der Zug hatte ihn nicht erfasst. Der 16-Jährige blieb unverletzt. Ein Notarzt untersuchte ihn, dann wurde er der Bundespolizei übergeben. Dort gab er an, einen Kopfhörer getragen und den herannahenden Zug nicht gehört zu haben.

Der Dortmunder wurde von der Streife nach Hause gefahren und eindringlich auf sein Fehlverhalten und der damit verbundenen Lebensgefahr hingewiesen. Gegen ihn wird nun wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Der Lokführer des Regionalexpress erlitt einen Schock und musste später abgelöst werden. Reisende im Zug wurden nach aktuellem Kenntnisstand durch die Schnellbremsung nicht verletzt. Durch den Vorfall entstand eine erhebliche Zugverspätungen.